Diese Nachricht dürfte Anleger des MDAX-Konzerns Kabel Deutschland alles andere als freuen. Die Deutsche Telekom hat dem größten deutschen Kabelnetzbetreiber einen Großkunden weggeschnappt. Der rosa Riese spricht von einem Vertrag mit Signalwirkung.
Die Deutsche Telekom drängt zurück in den Kabelmarkt. Um wieder Fuß zu fassen, wird der Bonner Konzern ab April 2013 die Antec Servicepool GmbH mit Fernsehen, Radio und Internet versorgen. Damit schnappt die Telekom dem Platzhirsch Kabel Deutschland 33.000 Haushalte weg. Es ist der erste Deal, den die Telekom mit einem Kabelnetzbetreiber der sogenannten Netzebene 4 abschließt.
Signalwirkung
Die Deutsche Telekom spricht von einem Vertrag mit Signalwirkung. "Wir haben einen weiteren wichtigen Schritt gemacht, um uns in der Wohnungswirtschaft als zuverlässigen und innovativen Partner zu positionieren", erläuterte Niek Jan van Damme, Vorstand des Deutschlandgeschäfts der Deutschen Telekom. DER AKTIONÄR hat bereits in Ausgabe 14/12 darauf hingewiesen, dass die Deutsche Telekom zu einem ernsthaften Wettbewerber für Kabel Deutschland heranwachsen könnte. Dies wird durch den jüngsten Deal bestätigt.
Zu heiß gelaufen
Neben der Konkurrenz durch die Telekom droht der Aktie von Kabel Deutschland Gegenwind durch ein mögliches Scheitern des Kaufs des Konkurrenten Tele Columbus am Kartellamt sowie durch das Ende der bisherigen Praxis der Einspeisegebühren seitens der öffentlich-rechtlichen Sender. Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, dass die Aktie ein Rekordhoch nach dem anderen erklimmt. Kabel Deutschland ist weiter reif für eine kräftige Korrektur bis 36,50 Euro. Anleger sollten darauf weiter mit dem Turbo-Put mit der WKN TB3AR2 setzen.