Die Aktie von Kabel Deutschland legt heute leicht zu. Rückenwind verschaffen unter anderem Zahlen von Unitymedia KabelBW, der im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt hat. Doch die Zahlen des Konkurrenten mahnen die Anleger des MDAX-Konzerns auch zur Vorsicht.
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW ist im zweiten Quartal gewachsen. Die Liberty Global-Tochter steigerte die Zahl der Abonnenten um 190.000, was einem Plus von 15 Prozent entspricht. Insgesamt hatte die Nummer zwei der Branche Ende Juni rund sieben Millionen Kunden. Auf den deutschen Marktführer Kabel Deutschland hat der im Juli endgültig fusionierte Konzern nur noch einen Abstand von 1,5 Millionen Haushalten als Kunden.
Wachstumstreiber Triple-Play
Konzernchef Lutz Schüler zufolge werden unter den Kabelnetzkunden kombinierte Produkte aus Internet, Telefonie und Digital TV immer beliebter. Inzwischen entscheide sich jeder vierte Kunde für ein solches sogenanntes Triple-Play-Paket. Der Umsatz sei insgesamt im ersten Halbjahr um zehn Prozent auf 874 Millionen Euro gestiegen. Im Gegensatz zu Kabel Deutschland will Unitymedia Kabel BW vorerst keine Klage gegen die geplante Einstellung der Einspeisegebühren durch die öffentlich-rechtlichen Sender einreichen.
Weiterhin erhöhte Korrekturgefahr
Einen Wehrmutstropfen gab es aber. Im Vergleich zum ersten Quartal schwächte sich die Neukundengewinnung etwas ab. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres konnte Unitymedia KabelBW noch 219 000 neue Abonnenten hinzugewinnen. Das sollte auch als warnendes Zeichen für Kabel Deutschland sein. Die Aktie von Kabel Deutschland bleibt daher unverändert reif für eine kräftige Korrektur bis 36,50 Euro.