JPMorgan-Firmenchef Jamie Dimon bereitet Anleger auf schwere Zeiten vor. Im Zuge der Corona-Pandemie rechnet die US-Bank mit starken Gewinnrückgängen und einer schweren Rezession. Das Geldinstitut rechnet zwei mögliche Szenarien durch – die Ergebnisse sind verheerend – nicht für JPMorgan.
Im Krisenszenario von dem die US-Notenbank aktuell ausgeht, steigt die Arbeitslosigkeit in den USA auf zehn Prozent und die Aktienmärkte brechen um die Hälfte ein – in diesem Fall rechnet JPMorgan mit 20 Prozent weniger Umsatz und steigenden Kreditkosten um 20 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2019.
Doch selbst dann würde die Bank noch in jedem Quartal schwarze Zahlen schreiben, schätzt CEO Dimon. Sie würden ihre Kernkapitalquote bei zehn Prozent halten und weiter Dividenden zahlen können.
In einem „extrem ungünstigen Szenario“ rechnet die Bank mit einem Einbruch des BIPs von 35 Prozent. Die Arbeitslosenquote würde im vierten Quartal auf 14 Prozent steigen – selbst in diesem Szenario hätte JPMorgan nach eigenen Berechnungen eine starke Liquidität und eine Kernkapitalquote von circa 9,5 Prozent.
Dimon möchte vorerst die Dividende nicht streichen. Nur bei Eintreten des ungünstigen Szenarios, könnte der Verwaltungsrat „ein Aussetzen der Dividende“ erwägen. Dieses Szenario sei „sehr ernst und hoffentlich unwahrscheinlich.“
Trotz der Gewinnwarnung gewinnt die Aktie heute fünf Prozent. In dieser Krise zeigt sich wie stark die Bank in den vergangenen Jahren gewirtschaftet hat. Sie gehört zu den profitabelsten Unternehmen der Welt. Alleine vergangenes Jahr erzielte JPMorgan einen Nettogewinn von 36 Milliarden Dollar – Summen, von denen europäische Institute nur träumen können. Anleger mit Weitblick nutzen die gedrückten Kurse und setzen auf einen Turnaround.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an JPMorgan, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.