Der US-Hersteller Johnson & Johnson hat nach Angaben aus EU-Kreisen Lieferprobleme bei seinem Corona-Impfstoff angezeigt. Laut der Deutsche Presseagentur, würden die für das zweite Quartal erwarteten 55 Millionen Impfstoffdosen wohl nicht erreicht werden.
Hintergrund bei der Problematik seien ein bereits bekannter Produktionsausfall in den USA sowie Ausfuhrbeschränkungen der US-Behörden für fertig produzierten und verpackten Impfstoff.
Johnson & Johnson ist einer von vier Herstellern mit einer EU-Zulassung für Corona-Impfstoff. Da im Gegensatz zu anderen Impfstoffen nur eine Spritze zur Immunisierung reicht, gilt das Vakzin als besonders wichtig für die Impfkampagne. Das Bundesgesundheitsministerium rechnet mit gut 10 Millionen Impfdosen für Deutschland von April bis Ende Juni und hat diese Prognose auch noch nicht geändert.
Offiziell erklärte ein Sprecher der EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten seien von der europäischen Johnson & Johnson-Tochter Janssen über Verzögerungen informiert worden. Es handele sich um eine befristete Kürzung der Lieferung, die später ausgeglichen werde. Man gehe weiter davon aus, dass bis Juli genügend Corona-Impfstoff von den Herstellern geliefert werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen.
Nachdem die J&J-Aktie am vergangenen Freitag nur knapp das Allzeithoch bei 173,65 Dollar verfehlt hatte, kam es seitdem zu Rücksetzern. Auch die Lieferprobleme dürften kurzfristig Druck auf die Aktie ausüben. DER AKTIONÄR bleibt aber weiterhin zuversichtlich, Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)