Johnson & Johnson muss Millionen Dosen seines COVID-19-Impfstoffs entsorgen. Hintergrund ist eine Anordnung der US-Arzneimittel-Behörde FDA, die damit auf Produktionsverstöße in einem Werk des Pharma-Konzerns Emergent BioSolutions reagierte. Die Aktie von Johnson & Johnson notierte daraufhin am Freitagvormittag im Minus.
Insgesamt muss der Konzern rund 60 Millionen Impf-Dosen wegwerfen, wie die New York Times am Freitag berichtet. Sie beruft sich in ihrem Bericht auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die FDA bestätigte, dass mehrere Chargen betroffen seien, machte aber keine Angaben dazu, wie viele Dosen es am Ende sind.
Die Anordnung ist eine Folge auf die Verstöße, die im April zur Schließung eines Werks von Emergent BioSolutions geführt hatten. Die Verstöße hatten unter anderem Verunreinigungen eines Hauptbestandteils des Johnson & Johnson Corona-Impfstoffs zur Folge.
Laut der New York Times werden etwa 10 Millionen Dosen des Impfstoffs noch in den USA verteilt und an andere Länder gespendet. Diese werden jedoch mit der Warnung versehen, wonach die FDA nicht garantieren können, dass bei der Produktion gute Herstellungspraktiken befolgt wurden.
Die Aktie von Johnson & Johnson verlor am Freitagvormittag in den USA rund 1,6 Prozent an Wert.
Der aktuelle Rückschlag beendet vorerst auch die jüngste Erholung der Papiere, die Ende Mai aufgrund von Lieferproblemen unter Druck geraten waren. DER AKTIONÄR bleibt trotzdem zuversichtlich, investierte Anleger bleiben bei Johnson & Johnson an Bord.