Gute News und Gewinne für Solaraktien wie Enphase, SolarEdge und JinkoSolar in dieser Woche. Doch so schön die neuen Ausbauziele sind, es sind noch Hausaufgaben zu machen.
Wie berichtet, sollen vier Fünftel des deutschen Strombedarfs bis 2030 aus Erneuerbaren Energien stammen. „Das ist ein großartiges Ziel der Bundesregierung. Gut gemacht, Tusch, Applaus von allen Seiten“, kommentiert nun Markus Voigt von der aream Group. Doch er zweifelt an den Zielen der Ampel-Regierung.
Es reiche nicht, ein Papier mit einer Verordnung zu beschreiben. Wichtig sei es, ein ganzheitliches Konzept zu schaffen, das neben Solar und Wind auch Wasserkraft oder Biomasse ein beziehe. „Der Einstieg in den Wasserstoff als Speicher- und Transportmedium muss vorangetrieben werden“, so die Forderung.
Problem sei: Die Ziele für 2030 seien weit genug entfernt, der Schmerz setze erst kurz vorher ein. „Und es wird ein heftiger Schmerz werden. Die Ziele sind absehbar nicht zu schaffen“, so Voigt.
Es scheitere noch an den schleppenden Genehmigungen durch die Kommunen und auch die Speicherung von Strom müsse priorisiert werden wie etwa grüner Wasserstoff.
Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht der Solarverband BSW hingegen durchaus positiv und als „Meilenstein“. So wird die „Vervielfachung der Photovoltaik-Ausbauziele“ gelobt. Demnach muss der Anteil der Solarenergie an der heimischen Stromversorgung in den kommenden zehn Jahren von 10 Prozent auf 30 Prozent anwachsen.
Gegen „Papierkram“
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Bei privaten Immobilienbesitzern und im Bereich großer Solarparks rechnen wir jetzt mit einem deutlichen Anziehen der Nachfrage. Einige Zahnräder im Maschinenraum der Energiewende wurden frisch geölt.“ Aber auch der BSW fordert: „Vom Netzanschluss bis zum Steuerrecht müssen weitere Barrieren aus dem Weg geräumt und Prozesse beschleunigt werden. Je weniger Zeit Solarunternehmen für Papierkram aufbringen müssen, desto mehr Solaranlagen werden sie installieren können.“
Trotz noch ungelöster Probleme: Die Richtung für die Solarbranche und die Depot-2030-Solartitel stimmt. SMA-Solar-CEO sprach jüngst von einem „Boom“ und der SMA-CFO hatte uns gegenüber im Interview bereits auf die anstehende Produktoffensive hingewiesen. Ein großer Teil der Solar-Milliardeninvestitionen fließen nach China zu Modulherstellern wie JinkoSolar und den israelischen Inverter-Spezialisten SolarEdge.
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Hinweis: Im grünen Depot 2030 sind SMA Solar, SolarEdge, Enphase und JinkoSolar enthalten. Das Plus seit Start beträgt über 200 Prozent. In der neuen Ausgabe gibt es zwei weitere Transaktionen. Mehr dazu finden Sie hier.