Die jüngsten Quartalszahlen von Baidu waren ein Debakel: Der China-Konzern rutschte rund 47 Millionen Dollar ins Minus. Dennoch bleiben viele Analysten der Aktie treu. Die Meinungen sind aber recht unterschiedlich und reichen von „deutlich unterbewertet“ bis hin zu „totale Vermögenszerstörung“.
Für manche ein Top-Invest
So schreiben beispielsweise die Analysten von Mizuho in einer Studie vom Dienstag, dass das negative Sentiment der Anleger übertreiben scheint. Nach dem 40-prozentigen Kursrutsch sei die Aktie deutlich unterbewertet. Die chinesische Suchmaschine müsse vielmehr an der Bewertung von Alphabet gemessen werden. Zur Erinnerung: Auch der US-Konzern kämpft aktuell mit staatlicher Regulierung.
Die Mizuho-Analysten bleiben bei ihrer Einschätzung und empfehlen Baidu-Aktien zu kaufen – als Kursziel geben sie 195 Dollar an. Insbesondere sollen sich die zusätzlichen Investitionen in das Zukunftsgeschäft in den kommenden Jahren halbieren.
Für andere ein Flop-Invest
Die Analysten von Bernstein sehen dagegen die Investitionen in neue Geschäftsfelder wie Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren oder in eigene Videoinhalte für den Streaming-Dienst iQiyi als eine Vernichtung von Vermögen an. Bernstein sieht Baidu noch immer als dominanten Suchmaschinenbetreiber mit einer soliden Bilanz. Hierauf solle sich die Unternehmensführung konzentrieren.
Einen weiteren Aktienrückkauf sehen die Berstein-Analysten als geeignet, das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen. Das Ziel haben die Analysten von 180 auf 130 Dollar gesenkt.
Fazit
Insgesamt empfehlen 22 Analysten den Kauf und 18 raten zum Halten. Den aktiven Verkauf der Baidu-Aktie rät kein Analyst. Ein eher durchwachsenes Bild für eine Tech-Aktie. Auch DER AKTIONÄR bleibt aktuell an der Seitenlinie – ist jedoch unverändert der Meinung das Baidu mithilfe der hohen Investitionen neue Wachstumsquellen anzapfen kann. Watchlist!