Trotz des Dieselskandals kann sich der Autobauer Volkswagen in den USA wieder gegen den rückläufigen Trend der Automobilindustrie stemmen und in den ersten sieben Monaten ein deutliches Absatzplus von 6,1 Prozent bei der Kernmarke VW verzeichnen. Besonderer Beliebtheit erfreute sich dabei der VW Jetta. DER AKTIONÄR zeigt, warum der Wagen jenseits des Atlantiks zum Kassenschlager aufstieg.
Während in Europa VWs Kassenschlager der Golf ist, sieht die Lage in den USA anders aus. Dort spielt der Kleinwagen nur eine Nebenrolle, während sich die SUV-Modelle und vor allem die Stufenheck-Limousine Jetta sehr gefragt ist.
Hauptgrund für den reißenden Absatz des VW-Jetta ist sein geringer Basispreis von unter 19.000 Dollar. Damit steht die Limousine bei jungen Kunden hoch im Kurs und gilt in den USA als typisches Studentenauto. Seit der Premiere 1978 hat Volkswagen den Jetta über 3,2 Millionen Mal verkauft, inzwischen ist fast jeder dritte neu verkaufte VW in den USA ein Jetta.
Laut VW-Markenvorstand Jürgen Stackmann setzt der Konzern auch in China auf den Erfolg des Jettas und will in von chinesischen Herstellern wie Geely, Chery oder BYD dominierten Bereich der günstigeren Fahrzeuge vordringen.
Auch wenn die Kernmarke des VW-Konzerns derzeit schwächelt und weltweit in den ersten sieben Monaten rund 3,8 Prozent weniger Fahrzeuge auslieferte, als im Vergleichszeitraum 2018, zeichnet sich eine Wiederbelebung des US-Marktes für die Kernmarke Volkswagen ab.
Im Juli konnte der Konzern rund 2,2 Prozent mehr Fahrzeuge mit dem VW-Logo an die Kunden ausliefern. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 6,1 Prozent zu Buche.
Nachdem die Aktie in der Vorwoche bei 138,16 Euro ein neues Sechs-Monats-Tief auf Schlusskursbasis markierte, konnte der DAX-Titel in den vergangen Handelstagen wieder zulegen und bildet derzeit einen Boden im Bereich von 140 Euro aus. Gelingt es dem DAX-Titel, die 200-Tage-Linie bei 147,62 Euro nachhaltig zu überwinden, wäre dies ein erstes Kaufsignal. Anleger sollten den Stoppkurs bei 135 Euro belassen, um vor größeren Kursverlusten gewappnet zu sein.