Wenn ein Unternehmen angeschlagen ist, kommen nicht selten Übernahmegerüchte auf. So auch diese Woche bei Tesla. Viele Medien berichteten ausführlich über Äußerungen Craig Irwins von Roth Capital Partners gegenüber CNBC. Demnach soll Apple 240 Dollar pro Aktie für Tesla geboten haben. 25 Prozent Aufschlag auf den aktuellen Kurs.
Analyst Irwin sagte, „glaubwürdige Quellen“ hätten ihm von konkreten Gesprächen zwischen Tesla-Chef Elon Musk und Apple-CEO Tim Cook berichtet. Doch die Geschichte hat einen Haken: Sie soll sich schon 2013 abgespielt haben.
Medien spekulierten trotzdem, ob Apple nun angesichts des eingebrochenen Tesla-Kurses erneut eine Übernahme anstreben könnte.
DER AKTIONÄR hält das Szenario für unwahrscheinlich. Die Gründe:
1. Zu riskant
Tesla ist in einer kritischen Situation. Musk warnte jüngst, das Geld reiche noch zehn Monate. Warum sollte Apple sich das antun? Eine so riskante Mega-Übernahme würde nicht zum Stil des Unternehmens passen, das unter anderem von Warren Buffett aufgrund seiner soliden Bilanz geschätzt wird. Zumal Apple unter dem Codenamen „Titan“ angeblich seit Jahren ein eigenes Auto-Projekt vorantreibt. Die Milliarden könnte Apple auch in eigene (neue) Mitarbeiter investieren, statt in die Übernahme eines Konzerns, der anscheinend auf der Kippe steht. Bereits in der Vergangenheit hat Apple ehemalige Tesla-Mitarbeiter verpflichtet – jüngst Michael Schwekutsch, der als ein führender Kopf des Elektroauto-Antriebes bei Tesla galt.
2. China-Probleme
Apple hat in Zeiten des Handelskonflikts genug eigene China-Probleme und einige Zulieferer verlagern ihre Produktion in andere Länder. Tesla dagegen errichtet gerade eine Fabrik in Shanghai und hat zudem selbst Absatzprobleme in China.
3. Elon Musk
Die Übernahme 2013 scheiterte angeblich am Unwillen Musks, seinen Platz an der Spitze Teslas zu räumen. Musk hat seitdem viel versprochen, getwittert und auch mal öffentlich gekifft. Nichts davon dürfte in den Augen der Apple-Führung Musks Eignung als CEO unterstrichen haben. Und es ist nicht bekannt, dass Musk aktuell Rücktrittsgedanken hegt.
DER AKTIONÄR meint: Die Marke Tesla mag für andere Unternehmen grundsätzlich hochinteressant sein. Aber in der momentanen Situation dürfte eine Übernahme für Apple nicht infrage kommen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple, Tesla.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.