Carl Icahn hält die Taktrate hoch. Das Ebay-Management sieht sich fast täglich mit neuen Vorwürfen des aggressiven Investors konfrontiert. In seinem neuesten Brief fordert Icahn konkret ein IPO der Tochter PayPal, im Zuge dessen 20 Prozent der Aktien in neue Hände gehen sollen. Hauptargument: Es würde mehr Shareholder-Value gehoben, wenn beide Firmen nicht gemeinsam, sondern getrennt bewertet würden. Auch würde sich PayPal durch die Abnabelung von seiner Mutter neuen Kooperationen öffnen. Ican nennt als potenzielle Partner Visa, Google, Facebook oder Alibaba. Mit Samsung hat PayPal jüngst bereits ein gemeinsames Fingerprint-Payment-Produkt gestartet.
Icahn spekuliert: "Facebook hätte statt WhatsApp einen Anteil an PayPal kaufen und den Bezahlservice auf der gesamten Plattform verfügbar machen können. (…) Das selbe gilt für Apple, Google oder andere, die von einer Partnerschaft mit PayPal profitieren würden."
Ebay-Chef John Donahoe lehnt eine Abspaltung Ebay-Tochter bislang ab. Unterstützung erhält der CEO vom Ebay-Gründer und 8-Prozent-Aktionär Pierre Omidyar, der Ican "Täuschung" vorwirft.
Icahn-Showdown
Das Ringen um die Macht dürfte sich weiterhin positiv auf den Kurs auswirken. Neben Impulsen durch den Icahn-Einstieg könnte der Samsung-Deal für Aufwind sorgen. Schließlich steigen durch den Schulterschluss mit dem größten Smartphone-Hersteller der Welt die Chancen, dass Ebay einen großen Teil des Milliardenmarktes Mobile-Payment erobert. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Kaufempfehlung: Charttechnisch gefällt der jüngste Sprung über die 55-Dollar-Marke. Auch Trader können weiterhin mit engem Stopp aufspringen.