Es sind schwere Zeiten für Solar-Aktien. SMA Solar etwa stolpert von einer Gewinnwarnung in die nächste, da ständige Veränderungen der Förderung (vor allem in Asien) für ein schwer planbares Geschäft sorgen. „Investoren hassen die Solarbranche nun geradezu“, bringt es heute Solar-Fondsmanager Christoper Rathke vom LSF Solar & Sustainable Energy Fund auf den Punkt.
Doch er erkennt Licht am Ende des Tunnels. „Wir sehen nicht nur eindeutige charttechnische Indizien dafür, dass der Solarsektor nach seiner fast 10-jährigen Baisse nun endgültig den Boden erreicht hat. Dafür sprechen auch die Fundamentaldaten. Nach einer zweijährigen Phase rapide fallender Preise scheinen die Überkapazitäten der Solarbranche nun abgebaut. Das zuverlässigste Signal für diese Entwicklung bot in der zweiten Novemberhälfte eine erste Preiserholung für Solarprodukte wie Siliziumwafer, Zellen und Module. Einige Industriekontakte in Taiwan berichteten uns sogar von solch extremer Knappheit, die sie so noch nie erlebt hatten.“
Kein Strohfeuer?
Rathke zeigt sich im Monatsberichts seines Fonds dabei zuversichtlich, dass diesmal ein nachhaltiger, langjähriger Aufschwung bevorsteht. Dafür gebe es strukturelle Gründe. „Ein Großteil der Fertigungskapazitäten der Solarbranche ist inzwischen veraltet, während die Investitionsneigung der Hersteller vergleichsweise schwach bleibt. Ironischerweise liegt das auch daran, dass Investoren die Solarbranche nun geradezu hassen, weil sie während dem Solar-Hype von 2006 bis 2011 nur Verluste erlitten. Auch Banken als Kreditgeber haben der Solarbranche den Rücken zugekehrt. Paradoxerweise ist es aber gerade die dadurch entstehende Kapitalknappheit in der von bislang geringer Profitabilität geplagten Solarbranche, die ihr eine dramatische Margenerholung sichert.“
DER AKTIONÄR hält ein solches Szenario durchaus für möglich – zumal gerade technologisch führende Player wie der Wechselrichter-Spezialist SMA Solar auch von neuen Trends wie der Elektromobilität profitieren. Doch gerade bei letztgenannter Aktie fehlen noch nachhaltige, starke Chartsignale, die Enttäuschung der Anleger über schwache Zahlen ist zu frisch. Doch auf die Watchlist sollten Solar-Papiere mittlerweile wieder unbedingt!