Wird Intel von neuen Playern wie Nvidia abgelöst oder rüstet sich der Chip-Gigant gerade erfolgreich für das neue Computerzeitalter? Das sagt uns gegenüber ein Intel-Topmanager zu den KI-Chancen von GPUs aber auch CPUs.
Jüngst hat Intel einen neuen Experimentalchip für Quantencomputer vorgestellt, die ab 2040 für Furore sorgen könnten. Doch derzeit sind KI-Beschleuniger-Technologien das, was alle Firmen wollen. Ich habe mich ausführlich mit Stephan Gillich darüber unterhalten. „Wir sehen die neue KI-Dynamik durchaus auch bei uns“, so der Director of Artificial Intelligence für die Intel EMEA Datacenter Group. ChatGPT mache die Erfolge der KI nun für alle sichtbar. Doch im Hintergrund arbeitet Gillich schon seit Jahrzehnten an KI-Lösungen für Rechenzentren, die etwa Smartphones erst möglich machen.
(Dieser Artikel ist im Juni im AKTIONÄR HSR 19/2023 erschienen und aktualisiert)
Kunde Alibaba
Gerade sind GPUs in aller Munde, worauf Intel vorbereitet ist. Gillich erklärt: „Wenn man eine sehr starke Beschleunigung fürs Deep-Learning-Training braucht, haben wir spezielle Beschleuniger-Chips wie Habana Gaudi2. Diese haben wir bei einer Vertriebskonferenz in Amsterdam dem Fachpublikum gezeigt.“ Und: „Wir haben auch Datencenter-GPUs namens Intel Data Center Max Series.“ Intel steht vor allem auch für seine Erfahrung bei klassischen CPUs. Und diese werden im aktuellen KI-Hype unterschätzt. Denn: In Datencenter-CPUs namens Xeon seien nun Advanced Matrix Extensions integriert worden, um KI-Berechnungen schneller auszuführen, was Kunde Alibaba nutze.
Bemerkenswert: „Es ist vielleicht nicht so bekannt, dass CPUs auch im Bereich KI breit vertreten sind. Doch CPUs tragen in der Praxis eine große Rechenlast. Es gibt kaum ein Rechenzentrum, in dem keine Xeon-Prozessoren drin sind.“
Hinweis: Intel ist neben Nvidia (+163 Prozent) und Palantir Teil des Zukunftsdepots Depot 2030. Lesen Sie in der neuen Ausgabe, wie wir den jüngsten Intel-Kurssprung und Gewinn nach den starken Zahlen einschätzen.
Smarte KI mit Know-how aus der Wissenschaft
Welches jüngste Kundenprojekt freut ihn besonders? „Wir haben mit dem Argonne National Laboratory einen großen Kunden in den USA. Hier installieren wir gerade eine große Maschine mit Max GPUs und Xeon CPUs für die wissenschaftliche Community. Argonne National Laboratory hat generative KI-Modelle für die wissenschaftliche Forschungsgemeinschaft angekündigt. Anders als ChatGPT werden solche Modelle etwa mit Texten aus der Wissenschaft trainiert.“
Gillich ist überzeugt: „KI wird sehr stark wachsen. Wir sehen das bei Intel als attraktiven Wachstumsmarkt.“ Mit einem Lächeln zieht er das Fazit: „Die ersten Internet-Browser wurden belächelt. Die KI-Technologie ist gerade in einer ganz ähnlichen Frühphase, die Welt leichter und angenehmer zu machen.“
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