Nachdem sich die Aktie der deutschen Biotech-Konzerns BRAIN seit dem Börsengang Anfang 2016 enorm stark entwickelt hatte, ist das Papier in den vergangenen Monaten in einen Konsolidierungskurs übergegangen. Am kommenden Freitag veröffentlicht das Unternehmen seine 9-Monatszahlen. Können diese überzeugen, könnte wieder Schwung in die Aktie kommen. Zumal sich der Jahresauftakt durchwachsen zeigte. „Nach einem schwachen ersten Quartal sehen wir im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 insbesondere im produktbezogenen Segment BioIndustrial Wachstumsimpulse. In Q2 2017/18 ist das BioIndustrial-Segment im Vergleich zu Q1 um 17,2 Prozent gewachsen”, sagte BRAIN-Chef Jürgen Eck zur Vorlage der Halbjahreszahlen vor drei Monaten. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass im gesamten Geschäftsjahr 2017/18 in der BRAIN-Gruppe ein zweistelliges Umsatzwachstum erreicht wird, resultierend aus sowohl organischem als auch anorganischem Wachstum”, so der Vorstandschef damals weiter.
Zuletzt sorgte die Meldung für leichten Auftrieb, dass sich die BRAIN AG an der neu gegründeten SolasCure beteiligt. Wie BRAIN mitteilte, wird SolasCure eigenverantwortlich Medizinprodukte zur biologischen Konditionierung chronischer Wunden, die auf dem von der BRAIN AG entdeckten neuartigen Wundreinigungsenzym Aurase beruhen, entwickeln sowie zu einer CE-Zertifizierung und Vermarktung führen.
Sam Bakri, Mitbegründer und CEO der SolasCure, über die Aussichten für das Unternehmen: „Der Wirkstoff Aurase ist hochinnovativ und birgt großes Potenzial für das Gesundheitswesen. SolasCure fokussiert auf seine Weiterentwicklung, um unzähligen Patienten, die an chronischen Wunden leiden, schon bald eine Behandlung bieten zu können. Es ist uns gelungen, ein in der Entwicklung von Medizinprodukten zur Wundheilung erfahrenes Team unter der fachlichen Beratung von Keith Harding zusammenzubringen." Der globale Wundbehandlungsmarkt wird laut einer Studie von Markets and Markets aus dem Jahre 2017 auf 22 Milliarden Dollar taxiert. Die jährliche Wachstumsrate wird zwischen 2017 und 2022 auf 3,7 Prozent geschätzt.
BRAIN ist ein Spezialist im Bereich der Weißen Biotechnologie (das Unternehmen erforscht hochinnovative Produkte für die Industrie). Zahlreiche klangvolle Namen stehen auf der Partnerliste. Die Forschungsarbeit von BRAIN dürfte in Zukunft immer gefragter werden. Derzeit wird das Potenzial wohl auch aufgrund der Komplexität des Geschäfts noch unterschätzt. Gelingt der Aktie der Sprung über den Widerstand bei 23,20 Euro, können Anleger wieder zugreifen und sich ein paar Stücke ins Depot legen. Die Aktie ist ein Top-Nischenplayer, der langfristig orientierten Anlegern noch viel Freude bereiten dürfte.