Die Aktie von Infineon zählt mit einem Minus von rund 3,6 Prozent heute zu den schwächsten Papieren im DAX. Grund für die Schwäche waren einige schlechte Nachrichten aus den USA, die auf eine weiterhin angespannte Situation in den Halbleiter-Lieferketten hinweisen.
So sagte der Nvidia-CEO Jensen Huang am Mittwochabend im Rahmen der Analystenkonferenz, dass sich die Halbleiterknappheit bei Grafikprozessoren auf das gesamte nächste Jahr ausdehnen dürfte. Dies liegt vor allem an mangelnden Kapazitäten bei den großen Auftragsfertigern, die wiederum bei der Beschaffung von Wafern und Produktionsanlagen Probleme haben.
Ebenfalls am Mittwochabend im Rahmen der Analystenkonferenz äußerte sich der Cisco-CFO Scott Herren besorgt zur aktuellen Lage in den weltweiten Lieferketten. Nicht nur Speicherchips oder andere Halbleiter seien Mangelware, sondern auch Netzteile und Substrate. Teilweise hätten einige Teile Vorlaufzeiten von 40 bis 50 Wochen.
Es sind Probleme wie sie auch die Marktstrategen von Goldman Sachs umtreiben. Die Experten der Investmentbank haben ihre Wachstumsprognose für die USA für 2021 wegen der gestiegenen Inflation und den möglichen Verwerfungen in den Lieferketten durch die Delta-Variante gekappt.
Anleger von Infineon sind nun ebenfalls besorgt, dass sich die angespannte Lage auf die Geschäfte des Unternehmens auswirken könnte. Zudem will Infineon auf dem Automotive-Wachstumsmarkt weiterhin in zusätzliche Kapazitäten investieren – ohne entsprechende Bauteile und Anlagen schauen die Neubiberger hier jedoch in die Röhre.
DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot jedoch unverändert auf steigende Kurse, denn die langfristigen Wachstumstreiber und Trends sind intakt – auch wenn es kurzfristig holpriger wird.
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