Infineon zählte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im DAX. Auch am Montag sind die Vorgaben für die Aktie negativ. JPMorgan stufte die Papiere des Chipherstellers nach unten.
Im gesamten Sektor sorgten zuletzt die schwachen Zahlen des US-Wettbewerbers Microchip Technologies. Zudem rechnet der US-Konzern im laufenden zweiten Geschäftsquartal mit weniger Umsatz als zuvor angepeilt. In China dürften die Erlöse zum Vorquartal sogar gesunken sein, obwohl das zweite Vierteljahr traditionellerweise das stärkste beim Unternehmen in dem Land ist. Aber schwerer noch wog für die Börsianer der Ausblick auf die kommenden sechs Monate. In diesem Zeitraum rechnet der Konzern mit einer Korrektur für die gesamte Halbleiter-Branche.
Pessimistische Analysten
Für weiteren Abgabedruck sorgt eine Abstufung durch JPMorgan von "Overweight" auf "Neutral". Analyst Sandeep Deshpande konstatiert eine schwächere Nachfrage nach Halbleitern in Europa und China, die durch den schwachen Euro nicht kompensiert werden könne. Sein Kursziel senkte er von zehn auf sechs Euro - gut 16 Prozent unter dem jüngsten Xetra-Schluss. Auch Johannes Schaller von der Deutschen Bank sorgt mit seiner vorsichtigen Einschätzung nicht für Unterstützung. Er rechnet zwar mit einem starken Schlussquartal des Halbleiter-Konzerns. Ein vorsichtiger Ausblick könne allerdings enttäuschen, so der Experte.
An der Seitenlinie
Im Zuge der laufenden Korrektur wurden bereits zahlreiche Unterstützungen gebrochen. Fällt Infineon nun noch unter die 7-Euro-Marke, droht ein weiterer Rutsch bis zur 6,50 Euro. Vor einem Neueinstieg warten Anleger eine Beruhigung des Marktes ab.
(mit Material von dpa-AFX)