Aktien von Infineon könnten am Mittwoch mit einem positiven Analystenkommentar in den Blick rücken. Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe habe die Papiere des Chip-Herstellers von "Verkaufen" auf "Halten" hochgestuft, sagten Händler. Seit Ende April hatte der DAX-Titel bereits bis zu 20 Prozent an Wert zugelegt. In der Vorwoche hatte die Infineon-Aktie dann mit ihrem Zwischenhoch bei 12,525 Euro den höchsten Kurs seit fast acht Jahren erreicht.
Übernahmeboom beflügelt
In der vergangenen Woche hatte der Fusions- und Übernahmeboom in der Branche bereits für Fantasie auch bei Infineon-Aktien gesorgt. Der weltgrößte Chiphersteller Intel will den kleineren Konkurrenten Altera für 16,7 Milliarden Dollar schlucken. Zudem will Avago Technologies den US-Spezialisten für Drahtlos-Chips Broadcom für rund 37 Milliarden Dollar kaufen. Analyst Markus Friebel von Independent Research sieht Infineon selbst allerdings eher nicht als potenzielles Übernahmeziel.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für Infineon von 10,10 auf 11,30 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Hold" belassen. Die Bewertung des Halbleiterkonzerns orientiere sich nun an den Erwartungen für 2017, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer Studie vom Dienstag. Damit solle der Geschäftsausrichtung auf nachhaltig wachsende Endmärkte wie die Autobranche Rechnung getragen werden. Die Aktie erscheine derzeit ausreichend hoch bewertet.
2007er-Hoch im Visier
Zuletzt hat die Aktie von Infineon den Widerstand bei zwölf Euro nach oben überwinden können. Der Wert konnte dieses Niveau jedoch vorerst nicht halten und verlor am Dienstag knapp ein Prozent auf 11,89 Euro. Grund zur Beunruhigung ist dies aber nicht. In einem positiven Marktumfeld dürfte das Papier rasch wieder den Weg nach oben einschlagen, zumal fundamental derzeit alles rund läuft bei dem Chipkonzern. Der nächste große Widerstand wartet in Form des 2007er-Hochs bei 13,63 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)