Transaktionen von Banken über die Blockchain abzuwickeln, klingt ja noch logisch. Doch Blockchain-Technologie für mehr Lebensmittelsicherheit, zur Optimierung der Cannabis-Legalisierung oder um Identitätsdiebstahl zu verhindern? Auch das ist möglich wie der Technologiekonzern IBM beweist.
Big Blue entwickelt als einer der ersten großen Konzerne die sogenannte Blockchain-as-a-Service. Soll heißen: IBM-Partner wie UBS oder Wal-Mart speichern Daten zu Geldtransaktionen oder Lebensmittelherkunft nicht nur in der Cloud, sondern zusätzlich in einer Blockchain. Durch den Einsatz der dezentralen Blockchain sind die Datensätze vor dem Zugriff Unberechtigter gesichert und gleichzeitig für alle Beteiligten transparenter.
Es dürfte noch einige Jahre dauern, bis aus den ersten Projekten tatsächlich profitable Geschäftsfelder werden, doch aktuell stellt IBM die Speerspitze der großen Tech-Konzerne in Sachen Blockchain dar. So befragte Juniper Research in einer Studie 400 Gründer, CEOs und führende IT-Experten, welches Unternehmen bereits erfolgreich mit Blockchain arbeite. IBM landete mit 43 Prozent der Stimmen deutlich auf dem ersten Platz.
IBM will eine führende Rolle im Bereich Blockchain einnehmen und dadurch neue Umsatzquellen erschließen. Neue Geschäftsfelder hat Big Blue dringend nötig, denn das schrumpfende traditionelle Servergeschäft drückt auf die Bilanz. Cloud, Mobile, Cyber-Security und Data-Analytics in Verbindung mit der künstlichen Intelligenz Watson: IBM hat die Wachstumstrends der Branche im Blick – neue Produkte machen mittlerweile 45 Prozent des Umsatzes aus. Im laufenden Jahr dürften die Erlöse noch schrumpfen, im kommenden Jahr erwarten Analysten jedoch erstmals seit sechs Jahren wieder wachsende Umsätze.
IBM ist mit einem 18er-KGV von 11 im Peergroup-Vergleich günstig bewertet, denn lange Zeit herrschte Stillstand. Dank neuer Technologien kommt jetzt wieder Bewegung in den Konzern – das dürfte auch die Aktie in Zukunft spüren. Hier ist nicht nur die Blockchain zu nennen, auch in Sachen Künstliche Intelligenz will IBM vorne mitspielen. DER AKTIONÄR setzt den Stopp auf 110,00 Euro – das Kursziel liegt bei 155,00 Euro.