Die Aktie des Volkswagen-Rivalen Hyundai Motor hat sich am Donnerstag mit einem deutlichen Minus aus dem Handel verabschiedet. 5,2 Prozent setzte der Titel infolge enttäuschender Quartalszahlen an der Heimatbörse KRX in Seoul zurück. Die Gründe für die schwach ausgefallenen Finanzkennzahlen waren vielfältig.
Der nach Toyota und VW drittgrößte Autobauer der Welt erzielte im Q3 einen Umsatz von 42,9 Billionen Won oder umgerechnet 28,8 Milliarden Euro. Immerhin konnte Hyundai hier noch ein Plus von 4,7 Prozent verzeichnen. Bei den Gewinnen sah es dagegen anders aus: Der operative Gewinn sank um 6,5 Prozent auf 3,6 Billionen Won (2,4 Milliarden Euro) und lag damit hinter den von Analysten prognostizierten 3,9 Billionen Won. Der Nettogewinn lag mit 3,2 Billionen Won ebenfalls um drei Prozent unter dem Vorjahreswert.
Mehrere Belastungsfaktoren
Besonders ins Gewicht fielen im abgelaufenen Quartal einmalige Ausgaben für Garantieverlängerungen des SUV Santa Fe in den USA. Diese schlugen mit umgerechnet 230 Millionen Euro zu Buche.
Darüber hinaus machte sich auch bei den Koreanern der weltweit schwächelnde Automarkt bemerkbar. Insbesondere bei Elektroautos schwächelte die Nachfrage. Der Gesamtabsatz fiel um 3,2 Prozent von 1,04 auf 1,01 Millionen Einheiten. Bei den Stromern fiel der Rückgang mit 4,5 Prozent auf 61.000 nochmals deutlicher aus.
Weiterhin auf Kurs
Die operative Marge lag im dritten Quartal mit 8,3 Prozent einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Im Q4 rechnet das Management mit anhaltend schwierigen Bedingungen. CFO Lee Seung Jo erklärte im Rahmen der Präsentation, das Geschäftsumfeld für das Schlussquartal sehe nicht allzu günstig aus, daher müsse man alle Anstrengungen unternehmen, um die Auslieferungen wieder zu steigern. Dennoch gehe man davon aus, das Margenziel von acht bis neun Prozent im Gesamtjahr zu erreichen.
Hyundai hat mit seinen Zahlen die Erwartungen verfehlt. Dementsprechend reagiert auch die Aktie mit einem scharfen Rücksetzer. Doch der Autobauer hat bereits Gegenmaßnahmen bezüglich der schwachen Absatzzahlen eingeleitet und wird zukünftig vermehrt auf die stark gefragten Hybridmodelle setzen. Zudem belasteten einmalige Faktoren. Grundsätzlich befindet sich der Konzern weiter auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Investierte Anleger bleiben daher an Bord.