Der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC hat für das zweite Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet und verliert weiter an Boden. Besonders in Europa sind die Absatzzahlen rückläufig. Der Aktienkurs bricht erneut ein.
HTC hat die Bücher für das zweite Quartal geöffnet. Der Gewinn ist um fast 58 Prozent auf 7,4 Milliarden taiwanesische Dollar (rund 200 Millionen Euro) eingebrochen. Der Umsatz ist um 27 Prozent auf 91 Milliarden Taiwan-Dollar (2,46 Milliarden Euro) eingebrochen. Anfang Juni hatte der Konzern bereits eine Gewinnwarnung ausgegeben und die Prognosen gesenkt. Die heute veröffentlichten Zahlen liegen im Rahmen dieser Erwartungen.
Europamarkt und US-Verzögerungen belasten
Als Gründe nannte HTC den schwachen europäischen Absatzmarkt und die Verzögerungen bei der Produktneueinführung auf dem US-Markt. Der Hoffnungsträger HTC One X konnte sich bisher nicht gegen die Konkurrenz behaupten. Das zeitgleich erschienene Samsung Galaxy S3 - genau wie das One X mit Android-Software ausgestattet - hat sich wesentlich besser verkauft. Zudem warten viele Konsumenten sehnsüchtig auf das im Herbst erscheinende iPhone 5. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner sank der HTC-Marktanteil im zweiten Quartal drastisch von 9,6 auf 5,3 Prozent.
Apple und Samsung stark
Während HTC mit Problemen zu kämpfen hat, läuft es für die Konkurrenten Apple und Samsung deutlich besser. Beide verbuchen saftige Gewinne. Samsung verkündete heute für das zweite Quartal eine Steigerung des Gewinns von 79 Prozent. Apple hatte seinen Gewinn im ersten Quartal bereits um 94 Prozent gesteigert.
Neue Tiefststände in Sicht
Charttechnisch sieht es für HTC verheerend aus. Das Allzeittief vom Juni ist erneut in Sichtweite. Der Kurs der Aktie steht aktuell rund fünf Prozent im Minus bei 35 Euro. Sollte die Aktie kurzfristig die Marke bei 40 Euro nicht durchbrechen können, drohen weitere Abverkäufe. DER AKTIONÄR sieht bei den Marktführern Apple und Samsung deutlich mehr Potenzial und rät vom Kauf der HTC-Aktie ab.