Nachdem die Corona-Fallzahlen im Sommer eine untergeordnete Rolle spielten, kommt die Pandemie im Herbst mit voller Wucht zurück. In vielen Ländern gibt es einen zweiten Lockdown, die Regierungen stemmen sich mit Hilfsprogrammen gegen den Abschwung. Ewig kann das nicht mehr so weitergehen, die Gefahr von Firmenpleiten wächst. Goldene Zeiten also für den Sanierungsspezialisten Houlihan Lokey, der gestern Abend mit seinen Quartalszahlen aufwartete.
Die Zahlen überzeugten auf ganzer Linie. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat von 70 auf 75 Dollar-Cent. Erwartet wurden nur 55 Cent. Der Umsatz legte um 1,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 276 Millionen Dollar zu. Analysten prognostizierten im Schnitt 225 Millionen Dollar. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 49 Millionen Dollar (Vorjahr: 33 Millionen Dollar).
Die Investmentbank zahlt eine Dividende von 0,33 Dollar, was auf dem aktuellen Niveau einer Rendite von zwei Prozent entspricht. Mit einem KGV von 20 ist die Aktie im Peer-Group-Vergleich fair bewertet, da es sich um einen der Marktführer handelt, ist sogar eine leichte relative Unterbewertung auszumachen.
Die Pandemiewelle rollt weiter und mit ihr wird eine Pleitewelle in verschiedenen Ländern immer wahrscheinlicher. Houlihan ist der Spezialist für Sanierungsfälle, Anleger können weiter zugreifen und beachten den Stopp bei 30,00 Euro. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 70,00 Euro ausgegeben.
Aktuell konsolidiert das Papier etwas, nach dem zuletzt starken Anstieg ist das aber kein Beinbruch. Der massive Widerstand bei 65,25 Dollar sollte demnächst angegriffen werden.