Facebook ist der Inbegriff des Sozialen Netzwerks mit 1,8 Milliarden Nutzern weltweit. Doch in China bekommt der Zuckerberg-Konzern kein Bein auf den Boden. Dafür mischt dort gerade ein kleiner App-Anbieter den Markt auf.
500 Prozent Wachstum
Soziales Netzwerk? Klar, da denkt jeder zunächst an Facebook, den von Mark Zuckerberg gesteuerten Superkonzern, auf dem sich 50 Prozent aller Internetnutzer weltweit (rd. 3,5 Milliarden) tummeln. Das klingt beeindruckend und das ist es auch. In China allerdings geben andere den Ton an, Tencent etwa, mit WeChat und QQ das Gegenstück zum Zuckerberg-Konzern, oder Momo. Momo? Den Namen verbinden die meisten Menschen (zugegeben, die älteren Semester) wohl entweder mit Sportlenkrädern, oder jenem Lockenschopf aus Michael Endes „Die unendliche Geschichte“, deren größte Sorge den Herren der Zeit galt.
In China verbinden Millionen Internetnutzer Momo jedoch mit dem gleichnamigen Sozialen Netzwerk für Smartphones und Tablet-PCs. Die App ist vor allem bei jungen Menschen populär und zählte zuletzt 81 Millionen monatlich aktive Nutzer (MAU). Der Wert entspricht zwar weniger als fünf Prozent der Nutzer von Facebook. Dafür ist Momo mit 5,2 Milliarden Dollar auch nur einen Bruchteil so groß.
Was bekommen Anleger für ihr Geld? Furioses Wachstum!
Für das vierte Quartal 2016 meldete Momo einen Umsatzsprung von 524 Prozent auf 246 Millionen Dollar, im Gesamtjahr betrug das Plus 313 Prozent. Vor Sonderfaktoren betrug der Gewinn 0,87 Dollar. Das KGV beträgt auf dieser Basis 35 – und geht in Ordnung.
Momo ist kein Neuling im Geschäft und produzierte zuletzt sechs Quartale in Folge Gewinne. Für den immensen Wachstumsschub im Abschlussquartal ist jedoch ein neuer Trend in Online-China verantwortliche: Live-Streaming. Der Bereich steuerte in der Periode 195 Millionen Dollar zu den Erlösen bei und macht schon 80 Prozent aus.
Die Aktie reagierte auf die jüngsten Nachrichten mit einem Sprung über die 30-Dollar-Marke. Ist das Ende der Fahnenstange damit erreicht? Kaum. Die Bewertung erscheint nicht übertrieben. Momo rechnet zudem mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses in 2017.