Nach der Präsentation der Q2-Zahlen ist die Aktie von Henkel am Mittwoch unter die Räder gekommen. Im ohnehin schwachen Marktumfeld verliert sie zwischenzeitlich rund sechs Prozent und ist damit Schlusslicht im DAX. Mit der Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal hatte der Konzern die Erwartungen der Analysten verfehlt.
Zukäufe und der schwache US-Dollar haben den Umsatz von Henkel im zweiten Quartal um 13,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro nach oben katapultiert. Aus eigener Kraft konnte der Konsumgüterkonzern allerdings nur 2,4 Prozent zulegen – erwartet hatten Analysten ein Plus von 3,5 Prozent.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) hat sich dank Einsparungen, niedriger Rohstoffkosten und Preiserhöhungen um 14 Prozent auf 768 Millionen Euro verbessert. Allerdings hinkt Henkel auch damit den Markterwartungen hinterher. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn stieg um 18 Prozent auf 521 Millionen Euro.
Der Konzern habe die Markterwartungen etwas verfehlt, schrieb Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank in einer ersten Einschätzung. Das Unternehmen sei aus eigener Kraft weniger gewachsen als gedacht.
Ausblick bestätigt
Für das laufende Gesamtjahr sieht sich Henkel insgesamt auf Kurs. Aus eigener Kraft soll der Umsatz 2015 um drei bis fünf Prozent und der bereinigte Gewinn je Aktie um zehn Prozent zulegen. Bei der Marge wird ein Wert von rund 16 Prozent angepeilt.
Henkel hatte das Portfolio in diesem und letzten Jahr mit einer Reihe von Zukäufen verstärkt. Beim spektakulären Verkauf einiger Kosmetikmarken des Konkurrenten Procter & Gamble kam Henkel allerdings nicht zum Zug. Experten gehen davon aus, dass Henkel nach weiteren Übernahmen Ausschau hält. Nach Konzernangaben habe man einen finanziellen Spielraum von knapp fünf Milliarden Euro, ohne das Rating zu gefährden.
Aktie halten
Die Henkel-Vorzüge sind nach den Q2-Resultaten am Mittwochvormittag um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Damit nähert sich der Kurs nun wieder der 100-Euro-Marke an, knapp darunter verläuft eine Unterstützungslinie. Fällt diese, droht sich die Situation weiter einzutrüben. Investierte Anleger bleiben aber vorerst dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)