Die Aktie des Druckmaschinenherstellers Heidelberger Druck notiert heute fester. Die Börse nimmt die Nachricht positiv auf, dass sich das Unternehmen nach eigenen Angaben einen „weiteren finanziellen Spielraum verschafft“ hat. Doch Anleger sollten dabei genauer hinsehen.
Der Vorstand hat die bestehende Kreditlinie mit einem Bankenkonsortium frühzeitig bis Mitte 2017 verlängert. Außerdem will der angeschlagene Druckmaschinenhersteller seine Bankkredite durch die Aufstockung einer Hochzins-Anleihe verringern. Ab Mitte 2014 sollen die teuren Bankdarlehen von zuletzt 390 Millionen Euro auf 277 Millionen sinken.
Anleihe wird aufgestockt
Die mit 9,25 Prozent vergleichsweise hoch verzinste Schuldverschreibung soll um 50 Millionen auf gut 354 Millionen Euro aufgestockt werden. Sie läuft bis April 2018. Mit der teilweisen Umschuldung und Verlängerung hat sich der Konzern nach eigenen Angaben Ruhe an der Finanzierungsfront bis Mitte 2017 verschafft - dann läuft neben der Kreditlinie auch eine Wandelanleihe über 60 Millionen Euro aus.
Grundsätzlich ist es positiv, wenn ein Unternehmen kurzfristige Verbindlichkeiten in langfristige umschuldet – noch dazu in einer Niedrigzinsphase wie zurzeit. Allerdings ist der Zinssatz von 9,25 Prozent für die Anleihe sehr hoch. Das wird sich im Finanzergebnis niederschlagen. Zwar sieht DER AKTIONÄR derzeit keinen Grund, von seiner positiven Einschätzung für die Aktie abzuweichen. Schließlich dürfte hier vor allem die operative Entwicklung ausschlaggebend sein. Doch die Nachricht an sich ist nicht nur positiv zu sehen.