Beim Baustoffkonzern HeidelbergCement hat der starke Euro nach Ansicht von Experten im dritten Quartal für kräftigen Gegenwind gesorgt. Das organische Wachstum sollte sich zwar in den USA und in Osteuropa deutlich zum schwachen ersten Halbjahr verbessert haben, schrieb Analyst Manu Rimpela von der Deutschen Bank in einer Studie. Die negativen Währungseffekte vor allem in der Region Asien-Pazifik, wie etwa die schwache indonesische Rupiah, sollten die Zuwächse komplett aufgefressen haben.
Während Analysten im Schnitt mit einem leichten Rückgang bei Umsatz und operativen Gewinn rechnen, erwarten sie vor allem dank des Sparkurses ein Plus beim Überschuss. Die im DAX notierte Gesellschaft wird an diesem Donnerstag, 7. November, Zahlen zum dritten Quartal veröffentlichen.
Umsatzrückgang?
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Dienstag befragten Analysten prognostizieren für den Zeitraum Juli bis Ende September im Durchschnitt einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro. Damit würde HeidelbergCement knapp ein Prozent weniger erwirtschaften als im Vorjahr. Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sehen sie bei 848 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 874 Millionen Euro. Unter dem Strich rechnen die Experten mit einem für die Aktionäre anrechenbaren Gewinn von 314 Millionen Euro nach 259 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Steht die Prognose?
Neben den Zahlen rückt vor allem der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr in den Fokus. Für 2013 peilt HeidelbergCement erneut einen Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis an. Das Vorsteuerergebnis soll sich spürbar verbessern. Dabei setzt Scheifele vor allem auf Asien und Afrika. Er rechnet aber auch mit einer positiven Entwicklung in Deutschland, Nordeuropa und Großbritannien.
Der Schweizer Konkurrent Holcim hat bereits die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und vor allem den starken Franken deutlich zu spüren bekommen. Hinzu kam eine schwächere Nachfrage nach Baustoffen in wichtigen Märkten wie etwa Indien, Mexiko, Kanada und Brasilien. Während der Baustoffkonzern weniger umsetzen konnte, stiegen Betriebsergebnis (EBIT) sowie Gewinn dank eines Sparprogramms deutlich.
DER AKTIONÄR bleibt im Vorfeld der Zahlen bei seiner optimistischen Einschätzung der Aktie. Der starke Euro wird auch die Bilanz von HeidelbergCement trüben. Dennoch: Fundamental läuft es bei dem Unternehmen.
(mit Material von dpa-AFX)