Die Aktie von Heidelberg Materials zählte in den vergangenen Monaten zu den Top-Performern im DAX. Rund 80 Prozent hat die Aktie seit dem Tief Ende September zugelegt, aktuell notiert sie nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch. Die Spannung vor den Zahlen an diesem Mittwoch, 10. Mai, ist entsprechend groß.
Heidelberg Materials benötigt bei der Produktion viel Energie. Deshalb hängt beim Baustoffkonzern viel von der Entwicklung der Energiepreise ab. In das neue Jahr ist das Unternehmen nach jüngsten Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Dominik von Achten gut gestartet. Die Volatilität auf den Energie- und Rohstoffmärkten bleibe zwar hoch, aber die Entspannung bei den Energiepreisen verschaffe dem Konzern etwas Luft, hatte der Manager bei Vorlage der Geschäftszahlen für das Jahr 2022 gesagt. Auf der Nachfrageseite dürften die staatlichen Infrastrukturpläne den Rückgang im privaten Wohnungsbau ausgleichen. Das Management blicke optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.
Für 2023 erwartet der Vorstand ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,35 bis 2,65 Milliarden Euro. Der Umsatz soll erneut bereinigt um Währungseffekte sowie den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen zulegen. 2022 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern – das sogenannte RCO – knapp 2,5 Milliarden Euro und der Umsatz 21,1 Milliarden Euro betragen.
Diese Zahlen sollten Anleger kennen
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im ersten Quartal im Schnitt bei 4,79 Milliarden Euro und damit gut acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Das bereinigte EBIT dürfte sich mit 192 Millionen Euro mehr als verdoppelt haben. Für das Gesamtjahr rechnen die Experten mit einem Umsatz von 21,4 Milliarden Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von gut 2,6 Milliarden Euro.
Stimmen die Zahlen, könnte die Aktie von Heidelberg Materials im Rallymodus bleiben. Angesichts der Relativen Stärke sollten investierte Anleger an Bord bleiben. Langfristig gibt es aber weiterhin spannendere Werte als den Baustoffkonzern, der in den kommenden Jahren viele Milliarden in den Wandel hin zu klimaneutralem Zement stecken muss.
Mit Material von dpa-AFX