Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat am Mittwoch Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Monate waren die Erwartungen im Vorfeld gestiegen, die über den Erwartungen liegenden Zahlen reichten den Anlegern deshalb nicht aus. Die Aktie verliert leicht an Boden.
Heidelberg Materials hat im ersten Quartal den Gewinn im Tagesgeschäft deutlich gesteigert. „Wir haben einen guten Jahresauftakt hingelegt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten. Dazu beigetragen hätten vor allem die Geschäfte in Nordamerika und Europa. Darauf könne das Unternehmen im weiteren Jahresverlauf aufbauen. Das Management blicke optimistisch auf das Gesamtjahr 2023, hieß es weiter.
Der Umsatz kletterte vor allem dank Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahr um fast elf Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die Absatzmengen seien hingegen aufgrund der konjunkturellen Abschwächung vor allem im privaten Wohnungsbau rückläufig gewesen, hieß es.
Starke Gewinnentwicklung
Das um Sondereffekte bereinigte EBIT legte im Berichtszeitraum von 91 Millionen Euro im Vorjahr auf 258 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Neben den höheren Erlösen trugen vor allem Kosteneinsparungen zum starken Anstieg bei. Zum Ergebnis unter dem Strich machte der Konzern wie für das Auftaktquartal üblich keine Angaben.
Die gute Auftragslage bei Infrastrukturprojekten sowie Teilen des Gewerbebaus dürfen den Rückgang im privaten Wohnungsbau dämpfen, teilten die Heidelberger weiter mit. Die Energiepreise hätte sich in den ersten Monaten 2023 leicht entspannt. Allerdings würden sie volatil bleiben und immer noch deutlich oberhalb der Vorjahre liegen.
Prognose leicht hoch
Vor diesem Hintergrund zeigte sich der Vorstand für das laufende Jahr etwas optimistischer und hob das untere Ende der Gewinnprognose an. Nun rechnet er mit einem bereinigten EBIT zwischen 2,5 Milliarden und 2,65 Milliarden Euro. Laut Analystin Elodie Rall von der Bank JPMorgan ist diese Spanne nicht ganz zufriedenstellend, denn der Konsens liege mit 2,63 Milliarden bereits nah am oberen Ende. Das erste Quartal sei aber stark gewesen, hob sie hervor.
Der Umsatz soll im Gesamtjahr erneut bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr zulegen. 2022 hatte das EBIT knapp 2,5 Milliarden Euro und der Umsatz gut 21 Milliarden Euro betragen.
Das erste Quartal war stark, bei der Prognose gibt es noch Luft nach oben. Entsprechend muss die Aktie nach dem starken Lauf zuletzt leicht Federn lassen. Dennoch zeigt der DAX-Titel weiterhin Relative Stärke. Langfristig gibt es aber spannendere Werte als den Baustoffkonzern.
Mit Material von dpa-AFX