Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat am Donnerstag überraschend starke vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben geschraubt. An der Börse sorgt das aber kaum für Euphorie. Die Aktie kann die Verluste, die im frühen Handel angelaufen waren, nur leicht reduzieren.
Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern werde im laufenden Jahr voraussichtlich 2,85 bis 3,00 Milliarden Euro erreichen, teilte der DAX-Konzern überraschend am Donnerstag in Heidelberg mit. Erst im Juli hatte das Management seine Prognose auf 2,7 bis 2,9 Milliarden angehoben. An seiner Umsatzprognose hält der Konzern unterdessen fest: Der Erlös soll auf vergleichbarer Basis weiter moderat steigen.
Im dritten Quartal erzielte Heidelberg Materials nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von gut 5,6 Milliarden Euro und damit vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Auftrag des Konzerns befragte Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang gerechnet. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte indes um fast ein Viertel auf knapp 1,1 Milliarden Euro zu und übertraf die durchschnittlichen Erwartungen der Experten. Das Unternehmen will seine endgültigen Quartalszahlen am 2. November veröffentlichen.
Im ersten Halbjahr 2023 war Heidelberg Materials noch der stärkste Wert im DAX. Doch seit Juli hat die Aktie deutlich an Momentum verloren. Die Aktie droht aus dem Seitwärtskorridor der vergangenen Monate nach unten zu fallen, das ohnehin angeschlagene Bild würde sich damit weiter eintrüben. Auch die erneute Anhebung der Gewinnprognose kann bei den Anlegern keine Euphorie wecken. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Fazit: Auf lange Sicht gibt es spannendere und wachstumsstärkere Werte als den Zementspezialisten, auf den außerdem hohe Investitionen in Technologien zur CO2-Reduktion zukommen.
Mit Material von dpa-AFX