Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat am Donnerstag endgültige Zahlen vorgelegt. Dabei zeigt sich das Management weiter zuversichtlich und bestätigte das erst vor zwei Wochen angehobene Gewinnziel. An der Börse kommen die Zahlen im freundlichen Marktumfeld nicht gut an, die Aktie ist am Nachmittag ins Minus gedreht.
Die Auftragslage bei Infrastrukturprojekten sowie Teilen des Gewerbebaus habe den Rückgang im privaten Wohnungsbau teilweise ausgeglichen, teilte der DAX-Konzern mit. Die nach wie vor volatilen und im Mehrjahresvergleich sehr hohen, aber gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise unterstützten das Ergebniswachstum. Das Unternehmen erwartet bis zum Jahresende in fast allen Kernmärkten eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der vergangenen Monate. Erst Mitte Oktober hatte das Unternehmen Eckdaten für das abgelaufene Sommerquartal vorgelegt und das Gewinnziel für das laufende Jahr erneut angehoben.
2023 peilt der Baustoffkonzern nach einem überraschend profitablen Sommerquartal einen um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 2,85 bis 3,00 Milliarden Euro an. Erst im Juli hatte das Management seine Prognose auf 2,7 bis 2,9 Milliarden angehoben. An seiner Umsatzprognose hält der Konzern unterdessen fest: Der Erlös soll auf vergleichbarer Basis weiter moderat steigen. 2022 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern knapp 2,5 Milliarden betragen und der Umsatz gut 21 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal erzielte Heidelberg Materials – wie bereits bekannt – einen Umsatz von gut 5,6 Milliarden Euro und damit vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte indes um fast ein Viertel auf knapp 1,1 Milliarden Euro zu. Wie alle anderen Baustoffkonzerne ist auch Heidelberg Materials von Energie- und Rohstoffpreise abhängig. Zuletzt konnten die Heidelberger die höheren Kosten mit Preiserhöhungen ausgleichen. Zudem profitiert das Unternehmen von seinen Kosteneinsparungen.
Die Aktie reagiert am Donnerstag schwach auf die endgültigen Zahlen. Seit Wochen ist die Luft raus, nachdem die Aktie im ersten Halbjahr noch ein Outperformer war. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Es gibt langfristig spannendere Werte als den Baustoffkonzern.
Mit Material von dpa-AFX