Morgen wird es für die Anteilseigner des Baustoffriesen Heidelberg Materials spannend. Denn dann legt der DAX-Konzern seine Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres vor. Im Auftaktquartal machte dem Konzern eine geringere Nachfrage zu schaffen. Die Absatzmengen gingen in allen Geschäftsbereichen zurück.
Neben der weltweiten Konjunkturschwäche wirkten sich auch die geringere Anzahl an Arbeitstagen und schlechte Wetterbedingungen in Nordamerika negativ aus. Dies konnten die Heidelberger nur teilweise durch eine positive Preisdynamik in einzelnen Kernmärkten ausgleichen. Umsatz und operatives Ergebnis gingen in den ersten drei Monaten zurück.
Das Unternehmen will wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken anpassen. Im Zementwerk Hannover soll die Klinkerproduktion im Laufe des zweiten Halbjahres eingestellt werden. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen im Oktober 2025 geschlossen werden. Die Aufstellung und Kostenstrukturen der europäischen Werke würden im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft.
Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 3,0 bis 3,3 Milliarden Euro nach gut 3 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen. 2023 hatte das Unternehmen Erlöse von knapp 21,2 Milliarden Euro ausgewiesen.
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im zweiten Quartal im Schnitt bei 5,55 Milliarden Euro und damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) dürfte mit 981 Millionen Euro um gut fünf Prozent zulegen.
Für das Gesamtjahr rechnen die Experten im Schnitt mit einem Umsatz von gut 21,6 Milliarden Euro und mit einem operativen Gewinn von 3,2 Milliarden Euro. Das wäre bei beiden Kennziffern mehr als im Vorjahr.
DER AKTIONÄR bleibt für die Anteilscheine von Heidelberg Materials weiterhin zuversichtlich gestimmt, auch wenn sich das Chartbild kürzlich durch den gescheiteten Ausbruchsversuch wieder etwas eingetrübt hatte. Die Aktie ist mit einem KGV von 8 für das laufende Jahr sowie einem KBV von 0,9 immer noch eines der größten Schnäppchen im DAX und – wie nun vom Bankhaus Metzler erneut hervorgehoben wurde – auch im Branchenvergleich sehr günstig bewertet. Der Stoppkurs sollte bei 70,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX