Im schwachen Marktumfeld zählt die Aktie von Heidelberg Materials am Donnerstag zu den stärksten Werten an der deutschen Börse. Die Zahlen kommen bei den Anlegern gut an, nachdem sich der Baustoffkonzern besser als gedacht gegen die deutlich gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie behaupten konnte.
„Mit konzernweiten Energiesparmaßnahmen, Kostendisziplin und Preisanpassungen haben wir den weiter gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen getrotzt und unser Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs auf dem Niveau des Vorjahresquartals gehalten“, so der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten. Das Umfeld bleibe herausfordernd. Aufgrund der hohen weltweiten Inflation und der weiterhin sehr volatilen Preisentwicklung im Energiesektor erwarte das Unternehmen in den kommenden Monaten eine leichte Abschwächung der Nachfrage, insbesondere im Wohnungsbau.
Das Ergebnisziel für das Gesamtjahr präzisierte das Unternehmen und erwartet ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 2,35 Milliarden und 2,55 Milliarden Euro nach 2,61 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll weiterhin bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe deutlich im Vergleich zum Vorjahr zulegen.
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 15,7 Prozent auf 5,85 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT – das sogenannte RCO – verharrte mit 874 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. In den ersten neun Monaten betrug das operative Ergebnis 1,78 Milliarden Euro und lag damit 8,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Einen Nettogewinn weist Heidelberg Materials zum dritten Quartal nicht aus.
Die Zahlen sind angesichts der konjunkturellen Schwäche in Ordnung. Ein richtiger Befreiungsschlag sieht nach den Verlusten der vergangenen Monate aber anders aus. Es gibt weiterhin spannendere Werte als Heidelberg Materials.
Mit Material von dpa-AFX