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14.05.2024 Michael Herrmann

Hannover Rück: Starker Jahresauftakt – Und doch zu wenig?

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Hannover Rück

Hannover Rück hat wie erwartet im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Großschäden lagen komfortabel innerhalb des budgetierten und gebuchten Erwartungswertes. Die Kapitalanlagerendite sogar über dem Plan. Reicht das, um der Aktie wieder neuen Schwung zu verleihen?

Starker Jahresauftakt bei Hannover Rück. Der drittgrößte Rückversicherer der Welt hat im ersten Quartal den Nettokonzerngewinn um 15 Prozent auf 558 Millionen Euro gesteigert und vor dem Hintergrund des guten Auftaktquartals die Ziele für das Gesamtjahr 2024 bestätigt. „Wir blicken zurück auf ein vergleichsweise ruhiges Quartal in Bezug auf Großschäden. Wir sind gut in das Jahr gestartet und liegen auf Kurs zur Erreichung unseres Jahresgewinnziels", sagte der Vorstandsvorsitzende Jean-Jacques Henchoz.

Gleichzeitig habe Hannover Rück mit den jüngsten Vertragserneuerungen eine gute Grundlage für weiteres profitables Wachstum gelegt. Hochwertiger und verlässlicher Risikoschutz bleibe angesichts des herausfordernden Umfeldes weiter gefragt. Der Rückversicherungsumsatz legte um zwei Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zu. Ohne Währungseffekte hätte sich ein Wachstum von drei Prozent ergeben.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 13 Prozent auf 811 Millionen Euro, der Nettokonzerngewinn um 15 Prozent auf 558 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich somit auf 4,63 Euro, nach zuvor 4,02 Euro. Die Eigenkapitalrendite erreichte einen Wert von 21,3 Prozent.

In der Schaden-Rückversicherung bewegten sich die Belastungen aus Katastrophenschäden im ersten Quartal unterhalb der Erwartungen und damit komfortabel im Rahmen des dafür vorgesehenen und reservierten Budgets. Gleichzeitig sei die Haupterneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2024 für die Hannover Rück von nochmals besseren risikoadjustierten Preisen und Konditionen geprägt gewesen.

Die kombinierte Schaden-Kostenquote der Schaden-Rückversicherung, ein wichtiger Wert für die Profitabilität von Versicherern, verbesserte sich von 92,3 auf 88,0 Prozent. Sie lag damit innerhalb des Zielwertes von unter 89 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis in der Schaden-Rückversicherung stieg um stolze 41 Prozent auf 421 Millionen Euro. In der Personen-Rückversicherung hat Hannover Rück ein Ergebnis im Rahmen der Erwartungen erzielt.

Das Kapitalanlageergebnis des Rückversicherers stieg von 381 auf 498 Millionen Euro und lag damit insgesamt deutlich über dem Vorjahreswert. Das lag vor allem an starken Erträgen aus dem festverzinslichen Portfolio. Die Kapitalanlagerendite erreichte 3,3 Prozent und übertraf somit das Ziel von mindestens 2,8 Prozent für das Gesamtjahr.

Für 2024 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum des Rückversicherungsumsatzes für das Gesamtgeschäft von mehr als fünf Prozent. Dabei dürfte das währungskursbereinigte Wachstum des Rückversicherungsumsatzes in der Schaden-Rückversicherung überproportional stärker ausfallen als in der Personen-Rückversicherung.

Das Nettokonzernergebnis für das Gesamtjahr solle mindestens 2,1 Milliarden Euro erreichen. Voraussetzung hierfür sei, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 1,825 Milliarden Euro bleibt.

In den Erneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. April 2024 wurde traditionell Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika sowie Teile des Spezialgeschäfts erneuert. Die Hannover Rück konnte hier insgesamt leicht verbesserte risikoadjustierte Preise und Konditionen erzielen. Das erneuerte Volumen stieg um 7,1 Prozent. Der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des erneuerten Geschäfts betrug 1,5 Prozent.

Hannover Rück (WKN: 840221)

Hannover Rück hat starke Zahlen geliefert. Anleger sind vorbörslich dennoch nicht in Feierlaune. Dass sich das noch ändern kann, hat in der Vorwoche Konkurrent Munich Re gezeigt. Bei ihm wurden die Zahlen zunächst auch nüchtern aufgenommen, bevor es im späteren Wochenverlauf hinauf zu einem neuen Rekordhoch ging. Eine solche Entwicklung ist auch bei Hannover Rück möglich. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment der ersten deutschen Börsenreihe.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.

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