Der Autozulieferer Continental trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Vorstandsvorsitzender Nikolai Setzer werde zunächst die Ressorts von Schäfer innerhalb des Vorstands übernehmen, teilte das Unternehmen am Mittwoch kurz vor 18:00 Uhr nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung in Hannover mit.
Die Veränderungen stünden im Zusammenhang mit den bereits bekannten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover zur Verwendung illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren und Defiziten bei der andauernden Aufklärung bei Continental. Continental kooperiere dabei rückhaltlos mit der Staatsanwaltschaft Hannover. "Gemäß unserer Null-Toleranz-Philosophie gehen wir jedem Verdacht nach", sagte Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Continental am Mittwoch nach der Aufsichtsratssitzung
Bis zur Regelung der Nachfolge werde Katja Dürrfeld, derzeit Leiterin Finanzen, Controlling und Information Technology des Geschäftsfelds ContiTech, kommissarisch die Leitung der Bereiche Group Finance and Controlling sowie Group Information Technology übernehmen und in dieser Funktion an Nikolai Setzer berichten
Die Nachricht überrascht und kommt ausgerechnet in einer Phase, in der sich der Aktienkurs zu erholen schien. Auf Tradegate hat sich das Minus mittlerweile auf 4,7 Prozent ausgeweitet, und am Donnerstag könnte sich die Korrektur noch fortsetzen. Niemand weiß, was auf Continental zukommen wird, wenn auch ein nachhaltiger Schaden für das Unternehmen nicht das Wahrscheinlichste ist.
DER AKTIONÄR hatte die Conti-Aktie im Februar dieses Jahres zum Kauf empfohlen, die Erwartungen konnte das Papier aber nicht erfüllen. Panik ist jetzt nicht angebracht, aber DER AKTIONÄR wird sein Anlageurteil noch einmal überprüfen.