Die Aktie der Commerzbank hat am Mittwochnachmittag kurzzeitig deutlich angezogen und in der Spitze fast vier Prozent zugelegt. Grund dafür ist eine vage Spekulation, wonach die italienische Unicredit mittelfristig an einem Einstieg beim zweitgrößten deutschen Institut interessiert sein soll.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, habe die Unicredit gegenüber der Bundesregierung Interesse an der Commerzbank geäußert. Demnach sei die italienische Bank nach dem Umbau des Instituts und damit mittelfristig an einem Einstieg interessiert. Der Kontakt sei bisher informell und in einem frühen Stadium.
Kurz zuvor hatte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums (BMF) bestätigt, dass der Bund zu gegebener Zeit zum Verkauf seiner 15,6-prozentigen Beteiligung an der Commerzbank bereit sei. „Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Bund seine Beteiligung nicht für ewig halten wird, und dass wir für den Steuerzahler ein gutes wirtschaftliches Ergebnis erzielen wollen“, so BMF-Sprecher Dennis Kolberg.
Er bestätigte zudem, dass das BMF „zu diversen Themen und Anlässen von Finanzinvestoren kontaktiert“ werde, zu einzelnen Gesprächen oder konkreten Übernahmeangeboten wollte er sich allerdings nicht äußern. Eine Unicredit-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab und fügte hinzu, dass sich die Bank auf ihre eigene Sanierung konzentriere. Die Commerzbank wollte sich bisher nicht äußern.
Commerzbank-Aktie bleibt ein Kauf
Zwar musste die Commerzbank-Aktie einen Teil der anfänglichen Gewinne abgeben, zum Xetra-Handelsschluss stand aber trotzdem noch ein Plus von rund 2,5 Prozent zu Buche. Analysten und Anleger werteten die Spekulation in einer ersten Reaktion positiv. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueisteiger können weiterhin zugreifen. Das Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 14,00 Euro, ein Stopp bei 9,00 Euro sichert nach unten ab.