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27.08.2019 Martin Mrowka

Groß-Razzia bei Deutsche-Börse-Tochter drückt Aktie ans DAX-Ende

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Deutsche Börse

Die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream Banking AG ist das Ziel einer groß angelegten Razzia geworden. Die Durchsuchungen begannen am Vormittag in der Zentrale der Finanzfirma in Eschborn bei Frankfurt. Bei den Ermittlungen gegen Kunden und Mitarbeiter geht es um Aktiengeschäfte zulasten der Staatskasse. Die Aktie der Deutschen Börse rutscht ab.

Bei der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream hat es am Dienstag bereits zum zweiten Mal eine Razzia gegeben. Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft sagte, dies sei "im Rahmen des Verfahrenskomplexes um die Cum-Ex-Geschäfte" geschehen. "Die Durchsuchungen erfolgen im Rahmen von Ermittlungen gegen Kunden und Mitarbeiter", heißt es in der schriftlichen Stellungnahme. Die Deutsche Börse AG betonte, sie kooperiere vollumfänglich mit den Behörden.

Es geht um den Verdacht auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Rahmen von Cum-Ex-Geschäften. Clearstream, die Abwicklungs- und Verwahrgesellschaft für Börsengeschäfte, soll Kunden dabei geholfen haben, eine Mehrfacherstattung von Kapitalertragsteuern zu erlangen. Zuvor hatten Handelsblatt und Süddeutsche Zeitung über die Razzia berichtet.

Clearstream ist eine Abwicklungsgesellschaft für Börsengeschäfte. Sie zählt weltweit zu den größten Anbietern von Wertpapierdiensten und verwahrt Vermögenswerte von rund 13 Billionen Euro im Auftrag von Kunden, etwa von Depotbanken.

Die Aktie der Deutschen Börse verlor bis zum Nachmittag zeitweise fast zwei Prozent in einem etwas freudnlichen Gesamtmarkt und bildete damit das Schlusslicht im DAX. In den vergangenen Tagen war die Aktie noch auf den höchsten Stand seit Ende 2007 gestiegen.

Schon vor etwa zwei Jahren war Clearstream bereits durchleuchtet worden, schreibt das Handelsblatt. Inzwischen hat der Fall eine neue Dimension erreicht. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen in den letzten Jahren vorangetrieben hat und einige an den Deals beteiligte Börsenhändler umfassend darüber ausgesagt haben, wie die Geschäfte funktionierten und wie sich die Akteure abgesprochen haben.
Nächste Woche beginnt am Landgericht Bonn der erste Strafprozess in Sachen Cum-Ex. Angeklagt sind zwei britische Banker.

Steuerfahnder schätzen den insgesamt durch Cum-Ex-Geschäfte entstandenen Schaden für den Steuerzahler auf mehr als zehn Milliarden Euro. Inzwischen laufen Ermittlungen gegen mehr als 100 Beschuldigte in verschiedenen Ländern.

Mit Material von dpa-AFX

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