Hochstimmung am deutschen Aktienmarkt. Nach neuen Vorschägen aus Athen, die als gute Verhandlungsbasis gewertet werden, startet der DAX mit deutlichen Aufschlägen in den Handel. Aus technischer Sicht gibt es zwar noch keine Entwarnung, aber die Lage hat sich urplötzlich massiv verbessert. Spannung ist programmiert: In Brüssel wollen am Montag zunächst die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen, am Abend folgen die Staats- und Regierungschefs der 19 Länder der Währungsgemeinschaft. Die Zeit drängt: Das aktuelle europäische Hilfsprogramm für Griechenland läuft Ende des Monats aus.
Abschaffung der Frührenten
Vor dem Sondergipfel der Eurozone hat laut griechischen Medien Ministerpräsident Alexis Tsipras Vorschläge für eine "endgültige Lösung" der Schuldenkrise seines Landes vorgelegt. Athen sei nun bereit, die Mehrwertsteuer im Bereich Tourismus zu erhöhen, die meisten Frührenten abzuschaffen und die Reichen des Landes mit einen Sondersteuer zu belegen. "Athen weicht von seinen Roten Linien zurück", titelte am Montag die Athener Zeitung "Ta Nea". Das Blatt sieht das "Ende der Frührenten".
Forderung an Gläubiger
Griechenland seinerseits fordere eine Umschichtung und Umlegung der Schulden des Landes. Details dazu aus offiziellen Quellen gab es in Athen am Montag nicht. Athen hatte am Vortag erklärt, Griechenland wünsche eine Lösung, die das Problem des griechischen Schuldenberges endgültig löst und nicht weiter verschleppt.
Die Charttechnik
Der DAX konnte in der Vorwoche das wichtige 38,2%-Fibonacci-Retracement in Bezug auf den primären Aufwärtstrend vom Oktober 2014 bei 10.850 Punkten erneut verteidigen. Der primäre Aufwärtstrend bleibt dadurch signifikant intakt. Auf dieser Basis steht weiterhin ein erneuter Vorstoß in Richtung der oberen Begrenzung des abwärts gerichteten Trendkanals vom April im Bereich um 11.600 Punkte auf der Agenda.