Die drohende Rezession in Russland, der Verfall der Ölpreise (und damit über kurz oder lang auch der Gaspreise) und die hohen Investitionen, die Gazprom in den kommenden Jahren stemmen muss, stellen große Herausforderungen für den russischen Gasriesen dar. Nun könnte der Konzern offenbar mit Einschnitten reagieren.
So berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf informierte Kreise, dass bei Gazprom mittlerweile über einen Stellabbau von 15 bis 25 Prozent der Belegschaft nachgedacht werde. Betroffen sein könnten dabei auch die zahlreiche Tochterunternehmen des Energieriesen. Gazprom beschäftigte 2013 durchschnittlich rund 460.000 Mitarbeiter. Den letzten Einschnitt gab es im Zuge der Finanzkrise. So wurde 2009 die Zahl der Arbeitsplätze um 16 Prozent reduziert. In den darauffolgenden Jahren stieg sie wieder jährlich um durchschnittlich knapp fünf Prozent an.
Keine Eile
Trotz der jüngsten Gegenbewegung bei Rubel und Aktienkurs ist es noch immer zu früh, um Entwarnung zu geben. Anleger sollten Gazprom auf der Watchlist behalten, vor einem Einsteig aber unbedingt eine nachhaltige Bodenbildung abwarten. Nach der Russland-Krise 1998 dauerte es fast fünf Jahre, bis die Gazprom-Aktie wieder ihren Kurs von Anfang 1998 erreichte. Daher besteht keine Eile.