Die Grammer-Aktie steht zum Ende der Handelswoche unter Druck: Der Autozulieferer hat seine Prognose für das Gesamtjahr gekappt. Der Autozulieferer rechnet für 2015 mit einem Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund 15 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 42 Millionen Euro. Bisher hatte Grammer ein Ebit auf Vorjahresniveau erwartet. Als Gründe für den pessimistischeren Ausblick nennt das Unternehmen eine weiterhin angespannte Marktsituation, eine ausbleibenden Erholung im zweiten Halbjahr in Brasilien und im Agrarbereich sowie einen überraschenden Einbruch des Nutzfahrzeugmarkts in China. Zudem werde nun mit einer längerfristigen Eintrübung der Lkw-Nachfrage in Brasilien gerechnet. Die Umsatzprognose für 2015 bestätigte Grammer wegen weiterhin gut laufender Geschäfte im Bereich Automotive. Die Erlöse sollen auf mehr als 1,4 Milliarden Euro steigen.
Analysten haben im Vorfeld reagiert
Vor drei Tagen erst gab es zwei neue Analysen für die Grammer-Aktie. Dabei hat das Bankhaus Lampe das Kursziel von 43 auf 36 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Angesichts der fortgesetzten Schwäche des brasilianischen Lkw-Marktes und da der weltweite Agrarsektor nicht anziehe, nähme der Gegenwind für den Autozulieferer zu, schrieb Analyst Christian Ludwig in einer Studie. Er habe seine Schätzungen gesenkt. Anleger sollten die Zahlen für das zweite Quartal abwarten, bevor sie die Aktien kaufen. Kaufgrund sei das langfristige Potenzial.
Bodenbildung abwarten, Abstauberlimits setzen
Die Abwärtsbewegung der Aktie hat sich nach dem Abrutschen unter die Unterstützung bei 33 Euro verstärkt. Betrachtet man den langfristigen Chart, so warten aktuell stärkere Unterstützungen bei 25 Euro. Sollten diese nachhaltig fallen, liegt die nächste Zone für eine Bodenbildung zwischen 22,00 und 25,00 Euro. DER AKTIONÄR sieht Grammer langfristig gut positioniert. Anleger setzen für eine erste kleine Position ein Abstauberlimit bei 23,50 Euro.