Alphabets Selbstfahrer-Tochter Waymo hat tausende Minivans bei Fiat Chrysler bestellt. Zum Jahresende soll die Testphase enden und der autonome Fahrdienstleister an den Start gehen.
Bei den Fahrzeugen soll es sich um Pacifica Hybrid Minivans handeln, die Waymo mit entsprechender Selbstfahrer-Technik aufrüstet. Wie viele Autos genau geordert wurden, ist nicht bekannt. Laut einem Unternehmenssprecher von Fiat Chrysler hat Waymo weniger als 10.000 Autos bestellt.
Bereits 2016 hatte Waymo erstmals von Chrysler Fahrzeuge gekauft, um zahlreiche Pilotprojekte zu starten: So können in einem großflächigen Gebiet in Phoenix, Arizona, Testpassagiere via App auf eine Flotte von 600 Fahrzeugen zugreifen. Die selbstfahrenden Minivans transportieren die Testfahrer dann durch das komplette Stadtgebiet. Gesteuert wird das Auto durch ein Control-Panel – darüber kann die Fahrt gestartet, das Auto gestoppt, die Türen bedient oder Hilfe vom Waymo-Kundenservice angefordert werden.
Mehr als vier Millionen Kilometer im alltäglichen Verkehr und täglich zehn Millionen Kilometer in einer Simulation haben die autonomen Fahrzeuge von Waymo bereits zurückgelegt. Bis die erste Million zusammenkam, dauerte es sechs Jahre – die vierte Million wurde aufgrund der größeren Testflotte in wenigen Monaten geschafft.
Für Fiat Chrysler bedeutet die enge Zusammenarbeit mit Waymo eine Chance am Trend des Autonomen Fahrens teilzuhaben. Denn im Gegensatz zur US-Konkurrenz von Ford oder General Motors investiert der Autobauer nicht in ein eigenes autonomes Fahrzeug.
Ein weiteres Unternehmen, das von der Waymo-Flotte profitiert, ist AutoNation. Der Autohändler ist zuständig für alle anfallenden Reparaturen und Wartungen an den selbstfahrenden Autos.
Für Alphabet sollte der Start des autonomen Fahrdienstes jedoch die größten Auswirkungen haben. Laut Brian Nowak von Morgan Stanley dürfte die Auto-Sparte bald mehr als 70 Milliarden Dollar wert sein und über zwölf Prozent zum Unternehmenswert beisteuern.
Autonome Fahrzeuge mit Waymo-Technologie – das ist die große Kursfantasie hinter Alphabet. Da der Marktstart bereits 2018 angepeilt wird, könnten Analysten und Anleger in der Jahresprognose am Donnerstagabend endlich mehr erfahren. Bisher hielt sich Alphabet im Bereich seiner sogenannten „Other Bets“ zurück – Informationen aus dem Zukunftsgeschäft dürften den Aktienkurs positiv beeinflussen.