Noch im Juli sah es so aus, als wollte der Goldpreis nach unten wegbrechen. Doch zuletzt gab es ein klares Lebenszeichen bei dem Edelmetall. Innerhalb weniger Tage konnte der Goldpreis mehr als 40 Dollar zulegen und dabei auch die psychologisch wichtige Marke von 1.100 Dollar zurückerobern. Am heutigen Mittwoch notiert das Edelmetall erneut 0,4 Prozent im Plus bei 1.122,22 Dollar. Doch viele Anleger sind nach wie vor skeptisch, ob dies nicht wieder nur eine vorübergehende Erholungsbewegung ist und die Trendwende doch weiter auf sich warten lässt. Doch es gibt mehr und mehr Anzeichen dafür, dass die derzeitige Phase sich schon bald als hervorragende Einstiegskurse im Goldsegment herausstellen könnte. Zum einen spitzen sich die weltweiten Krisenherde zu. Nicht zuletzt herrscht in China große Sorge vor einer weiteren Abwertung der chinesischen Währung und einer sich weiter abkühlenden Konjunktur.
Goldpreis historisch günstig
Zum anderen ist der Goldpreis derzeit ohnehin deutlich zu günstig, betrachtet man einmal die Geldmengen-Entwicklung im Vergleich zum Goldpreis. 280 Dollar haben die Anleger im Jahr 2000 durchschnittlich über den Banktresen geschoben, um 31,1 Gramm Gold zu bekommen. Ronald-Peter Stöfele, Goldanalyst der Erste Group, erklärt, seither sei die kombinierte Basis-Geldmenge der vier wichtigsten Notenbanken um jährlich 15 Prozent erhöht worden. Die Menge des bereits aus der Erde geholten Goldes legte dagegen nur um 1,5 Prozent pro anno zu. Ausgehend von diesen Daten hätte eine Unze Gold im Jahr 2011 durchschnittlich 1.105 Dollar kosten müssen; tatsächlich wurde sie in der Spitze für rund 1.880 Dollar gehandelt, also für 775 Dollar mehr. Im laufenden Jahr müsste Gold, wieder rein theoretisch und um alle anderen Einflüsse bereinigt, 1.823 Dollar je Feinunze kosten. Wenn die Differenz von theoretischem Preis und Spitzenpreis im Jahr 2011, also diese 775 Dollar nun nach unten abgetragen werden, endet dieses Maximal-Schwankungspendel bei 1.048 Dollar je Unze, also in etwa auf dem vor der jüngsten Erholung erreichten Niveau. Im nächsten Jahr sollte Gold theoretisch 2.065 Dollar je Unze kosten und mit dem Schwankungsausschlag von 775 Dollar mindestens 1.290 Dollar.
Große Adressen positionieren sich
Und es gibt weitere Anzeichen, dass der Goldpreis schon bald wieder steigen könnte. So haben sich zuletzt einige große Adressen bei dem Edelmetall verstärkt engagiert. Morgan Stanley und HSBC gehört im zweiten Quartal zu den größten Käufern von Anteilen des weltgrößten Gold-ETFs SPDR Gold Trust. Allein Morgan Stanley hat seine Anteile um 37 Prozent respektive 1,27 Millionen Stück aufgestockt. Und selbst Goldman Sachs greift wieder zu. Die US-Großbank soll vor Kurzem genauso wie HSBC mehr als drei Tonnen Gold über die New Yorker Rohstoffbörse Comex gekauft haben.
Und ein weiterer großer Name hat sich stark im Goldsektor positioniert. Der Hedgefonds-Manager Stanley Druckenmiller, die ehemals rechte Hand von George Soros, hat vor Kurzem 323 Millionen Dollar in den weltgrößten Gold-ETF investiert. Per Ende Juni machte Gold damit mehr als 20 Prozent an seinem Gesamtportfolio aus. Zudem griff er auch bei einigen Minenaktien zu wie Newmont Mining und Freeport-McMoRan. In den 1990er-Jahren half Druckenmiller George Soros mit Short-Wetten gegen die Bank of England und das britische Pfund zu spekulieren – Soros machte dies letztendlich zum Milliardär.
Anleger, die sich im Goldsektor engagieren möchten, erfahren im monatlich erscheinenden Anlageschutzbrief, wo sich derzeit der Einstieg lohnt. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Hintergrund-Informationen.