Deutsche Bank und Goldman Sachs rechnen für nächstes Jahr mit einem heißen Tanz an den Märkten. Die Strategen von Goldman Sachs erwarten, dass die Geldpolitik 2023 zwar weniger belasten werde, die Verlangsamung des Konjunkturwachstums allerdings die Börsen stressen werde. Die Kurse könnten merklich fallen.
Die Anleger blenden das Rezessionsrisiko in den USA derzeit aus, so die Experten von Goldman Sachs. Ihr Modell ergebe eine 39-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Verlangsamung des US-Wachstums in den kommenden zwölf Monaten.
„Die Risikoprämien für Aktien scheinen angesichts des erhöhten Risikos einer Rezession und der Ungewissheit über die Mischung aus Wachstum und Inflation niedrig zu sein“, so die Strategen. Aktuell käme der S&P 500 auf ein KGV von 17,5, der 20-Jahres-Schnitt liege bei 15,7.
Den S&P 500 sieht Goldman Sachs Ende 2023 bei 4.000 Punkten, also nahezu unverändert im Vergleich zu jetzt.
Binky Chadha von der Deutschen Bank erwartet den S&P 500 zwar am Ende des Jahres bei 4.500 Zählern. Doch bis dahin werde es keine einfache Zeit. Im Zuge der Rezession werde der Index im dritten Quartal auf 3.250 Punkte abrutschen, so die Prognose. Das wäre ein Dip von 19 Prozent.
Nach 2022 dürfte auch 2023 herausfordernd werden für die Anleger. Hoffnung macht die Entwicklung in China: Sollte das Land wirklich zeitnah No-Covid beenden, hätte dies dramatisch positive Effekte auf die Inflation und auf viele Unternehmen, die stark vom chinesischen Markt abhängig sind. Das könnte die Aktienkurse befeuern.