Allen Unkenrufen zum Trotz scheint der Wahlsieg von Donald Trump in den USA den dortigen Großbanken nicht geschadet zu haben. Zumindest bis jetzt. DER AKTIONÄR erklärt, warum die Aussichten für die Geldhäuser unter Trump auch langfristig weniger schlimm als befürchtet sein dürften.
Regulierung ade
Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blanfein hatte sich noch vor der Wahl klar für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton ausgesprochen. Seine Analysten vollziehen jetzt aber eine Kehrtwende. Demnach sei ein Präsident Donald Trump zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung für die Finanzmärkte gewesen. Freilich sehen die Experten hier auch die Vorteile für die eigene Branche. Denn Trump will wesentliche Teile der Regulierung, die unter Brack Obama eingeführt wurde, wieder abschaffen. Gerade im Investmentbanking könnten sich also Goldman Sachs und JPMorgan über mehr Flexibilität freuen, wenn Trump an der Regulierungsschraube dreht.
Steigende Zinsen
Auch für die Bank of America und die Wells Fargo als klassische Banken hat die Wahl von Trump ihre Vorteile. Gewinnt Hillary Clinton, wäre die Zinserhöhung im Dezember eine ausgemachte Sache, dachte man vor der Wahl. Unter Trump könnten die Zinsen indes noch schneller steigen. Denn im Wahlkampf hatte er mehrfach die Fed wegen ihrer aktuellen Geldpolitik der Niedrigzinsen angegriffen. Steigen die Zinsen, wären die Bank of America und Wells Fargo durch höhere Zinseinkommen die größten Branchengewinner.
Zugreifen!
Entgegen der Befürchtungen ist die Wahl von Trump für die US-Banken kein Beinbruch. Ganz im Gegenteil dürften sie noch stärker als unter einem Sieg von Hillary Clinton profitieren. Goldman Sachs ist im Investmentbanking der Favorit des AKTIONÄR und mit einem KGV von 10 für 2017 günstig bewertet. Das Ziel liegt bei 200,00 Euro, ein Stopp bei 135,00 Euro sichert die Position ab. Auch bei JPMorgan können Anleger noch zugreifen. Vor allem von höheren Zinsen dürfte die Bank of America profitieren, eine Dividendenrendite von Prozent spricht zudem für die Aktien. Das Ziel liegt hier bei 20,00 Euro, der Stopp bei 12,00 Euro. Im Übrigen wäre auch Wells Fargo bei einer Leitzinserhöhung ein großer Gewinner, die Auswirkungen des Scheinkonten-Skandal stellen allerdings ein Risiko dar. Anleger beachten den Stopp bei 35,00 Euro.