Kaum hat die Berichtssaison angefangen und schon knallt Corona mächtig in die Bilanzen. Nach JPMorgan und Wells Fargo haben nun auch Goldman Sachs und Bank of America einen deutlichen Gewinneinbruch im ersten Quartal 2020 gemeldet.
Gemischte Ergebnisse bei Goldman SachsGoldman Sachs hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass der Gewinn der Großbank aufgrund der Pandemie um 46 Prozent zurückgegangen ist. Insgesamt wurde ein Gewinn von 3,11 Dollar je Aktie erzielt. Der Analystenkonsens lag bei 3,35 Dollar je Aktie. Als Gründe wurden unter anderem drohende Kreditausfälle und gestiegene Kosten genannt.
Beim Umsatz konnte das Institut dagegen positiv überraschen. Dieser lag bei 8,74 Milliarden. Analysten gingen lediglich von 7,92 Milliarden aus. Auch im Trading-Bereich lag der Umsatz mit 1,99 Milliarden Dollar wieder über den Analystenerwartungen (Konsens lag bei 1,91 Milliarden Dollar).
"Unsere Quartalsergebnisse wurden unweigerlich durch die wirtschaftlichen Verwerfungen beeinträchtigt “, sagte CEO David Solomon. Solomon sprach aber auch davon, dass die die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie langsam ihre Wirkung zeigen würden und dass sein Unternehmen auf die Krise gut vorbereitet ist.
Deutlicher Gewinneinbruch bei Bank of America
Neben Goldman Sachs hat auch Bank of America vorbörslich seine Zahlen gemeldet. Der Vorsteuergewinn sank um 48 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn im ersten Quartal sank um 49 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar.
Wie bereits JP Morgan und Wells Fargo bereitet sich auch die Bank of America auf hohe Kreditausfälle vor. Deswegen wurden die Rückstellungen für faule Kredite um 3,6 auf 4,8 Milliarden Dollar erhöht.
CEO Brian Moynihan zeigte sich trotzdem zuversichtlich, dass sein Unternehmen die Rezession gut überstehen wird: „Wir haben das Quartal mit höheren Liquiditätsreserven beendet, als wir es begonnen hatten“, sagte Moynihan in einer Pressemitteilung.
Die Anleger reagierten nach den Quartalsergebnissen enttäuscht und schickten die Aktien von Goldman Sachs und Bank of America vorbörslich um jeweils 3,4 und 3,8 Prozent gen Süden. Damit haben die Aktien der beiden US-Großbanken seit ihren Jahreshochs 28 (Goldman Sachs) respektive 34 (Bank of America) Prozent verloren. Angesichts der weiterhin unklaren Auswirkungen der Coronakrise sollten Anleger die weitere Entwicklung der beiden Großbanken von der Seitenlinie aus abwarten.