Das laufende Jahr hat vielen Anlegern bisher wenig Freude bereitet. Denn viele Indizes verloren gar mehr als 20 Prozent, Einzelaktien teilweise noch mehr. Wer auf der Suche nach Schnäppchen ist, wird aktuell dennoch kaum fündig. Zumindest sagt das David Kostin von Goldman Sachs. Wer genauer hinsieht, könnte dennoch belohnt werden.
Obwohl der S&P 500 seit seinem Höchststand im Januar um 23 Prozent gefallen sei, wären Aktien historisch teuer, zitiert CNBC den Experten. Dennoch gebe es einige Bereiche, in denen die Firma Anlegern empfehle nach Werten zu suchen und günstig gehandelte Aktien zu kaufen.
„Während Growth auf Faktorebene teuer erscheint, hat der scharfe Ausverkauf auf Aktienebene Chancen bei ausgewählten profitablen Wachstumswerten geschaffen“, schrieb Kostin in einer Studie. Insgesamt geht Goldman davon aus, dass Wachstumswerte weiterhin zu kämpfen haben werden, da unrentable Wachstumswerte einem anhaltenden Abwärtsrisiko ausgesetzt seien, wenn sie Kapital aufnehmen müssten.
Talsohle fast erreicht
„Profitable Ultra-Wachstumsaktien werden jedoch nur noch geringfügig über den EV/Umsatz-Bewertungsniveaus gehandelt, die in den letzten 30 Jahren die Talsohlen markiert haben“, so Kostin. "Während höhere Zinssätze und das Risiko einer Rezession kurzfristig Gegenwind für Wachstumsaktien bedeuten, könnten die niedrigen Bewertungen einiger Wachstumsaktien eine Chance für Stockpicker mit ausreichend langem Anlagehorizont darstellen“, fügte er hinzu.
Das ist wichtig
Um zu beurteilen, welche profitablen Wachstumsaktien kaufenswert sind, suchte Goldman nach Russell-1000-Aktien, die bis 2024 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von zehn Prozent erwarten lassen und die im Jahr 2023 eine Nettomarge von mindestens fünf Prozent aufweisen. Außerdem sollten sie mit einem Unternehmenswert-Umsatz-Multiplikator von weniger als dem Fünffachen gehandelt werden und einen Abschlag von mindestens 20 Prozent gegenüber ihrem 10-Jahres-Medianwert/Umsatz aufweisen.
Meta und Alphabet dabei
Zu den Aktien, die Goldman gefunden hat, gehören große Technologieunternehmen wie Meta Platforms und Alphabet, die in diesem Jahr hart getroffen wurden, aber in Zukunft stark steigen könnten. Meta Platforms beispielsweise ist in diesem Jahr um mehr als 60 Prozent eingebrochen, wird aber mit einem soliden Abschlag von 66 Prozent auf seinen 10-Jahres-Medianwert (EV/Umsatz) gehandelt.
Die Liste enthält auch TripAdvisor und das Verbraucherdienstleistungsunternehmen Booking Holdings, die in diesem Jahr bisher um 17 Prozent bzw. 29 Prozent zurückgegangen sind. Doch auch wenn die Aktien gesunken sind, scheinen die Unternehmen in Zukunft profitabel zu sein und werden in Zukunft steigen.
Alphabet ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Kommende Woche bringt der US-Techdino Zahlen zum dritten Quartal. Das könnte für neue Impulse sorgen.