Auf den ersten Blick liefert Goldcorp gute Quartalszahlen mit einer Gewinnsteigerung von 231 Millionen Dollar verglichen zum Vorjahreszeitraum und einer Steigerung der produzierten Unzen. Jedoch offenbart sich das Übel auf den zweiten Blick. Zu Beginn des Quartals hatte Goldcorp noch 169 Millionen Dollar freies Kapital, was sich in drei Monaten mehr als halbierte. Der Free Cash Flow ist negativ.
Insgesamt wurden 635.000 Unzen produziert, eine knapp vier prozentige Steigerung zum zweiten Quartal 2016. Die Gesamtkosten konnten um ein Viertel reduziert werden, auf 800 Dollar je Unze. Das ist ein großer Schritt, jedoch sieht der Fünf-Jahres-Plan von Goldcorp eine weitere Reduzierung von 20 Prozent vor, während die Produktion und die Goldreserven um 20 Prozent gesteigert werden sollen. Realisieren möchte man diesen Plan unter anderem mit dem Joint-Venture mit Barrick Gold im Maricunga Gebiet in Chile und durch den Verkauf von Anteilen der Minen in Guatemala und Mexiko im Wert von 500 Millionen Dollar. Auf längere Sicht möchte das Unternehmen den Investoren eine nachhaltigere und kontinuierlich steigende Dividende zahlen. Außerdem sollen die nächsten Explorationsprojekte in krisensichereren Gebieten gestartet werden. Des Weiteren möchte man Anteile an vielversprechenden Explorationsunternehmen erwerben, um das Portfolio zu erweitern.
Charttechnisch sieht die Goldcorp-Aktie aktuell grausam aus. Das Papier kam nach Veröffentlichung der Zahlen deutlich unter Druck. Aktuell spricht nichts für einen Einstieg bei der Aktie. Dazu kommt: Aufgrund des deutlich gesunkenen Cashbestandes lässt sich auch die Gefahr einer Kapitalerhöhung nicht von der Hand weisen. Es gibt sicherlich spannendere Investments im Edelmetallsektor.