Nichts geht mehr beim Goldpreis. Das Edelmetall zeigt derzeit kaum Bewegung. Die Anleger warten gespannt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Das Minus gestern lässt sich auf den stärkeren Dollar zurückführen. Der Wall Street Journal Dollar Index kletteret um 0,2 Prozent auf 88,35.
Mittlerweile wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bei etwa 30 Prozent gesehen. Sprich: Das Gros der Marktteilnehmer rechnet nicht damit, dass die Zinsen schon am Donnerstag zu ersten Mal seit über neun Jahren angehoben werden. Sollte die Fed dennoch den Zinsschritt wagen, könnte das den Markt auf dem falschen Fuß erwischen und es könnte zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten kommen. Und das will die Notenbank mit Sicherheit vermeiden. Doch damit könnte sie sich zu sehr von den Märkten abhängig machen – und letztlich erpressbar.
Es ist müßig über die Entscheidung der Fed zu spekulieren. Engagements im Vorfeld der Pressekonferenz am Donnerstag gleichen einem Glücksspiel. Zudem ist die Frage: Was geschieht, wenn die Fed die Zinsen unverändert lässt. Kurzzeitig könnte dies zu einer Rallye an den Aktienmärkten führen. Gold und Silber dürften eher neutral reagieren. Zwar müsste auch für Gold und Silber eine Nicht-Zinsanhebung auf den ersten Blick positiv sein. Dennoch dürfte das Geld zunächst in die Aktienmärkte fließen. Allerdings dürfte sich in den Folgetagen die Erkenntnis durchsetzen, dass damit die Ungewissheit drei Monate weiter geht – und die Fragen dürften aufkommen, wie stark die US-Wirtschaft wirklich ist. Vermutlich wäre ein Zinsschritt mit kurzzeitigen Verwerfungen an den Märkten mittelfristig für die Marktteilnehmer der bessere Schritt.