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11.10.2018 Markus Bußler

Gold: Kommt jetzt die Monster-Rallye?

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Die Standardaktien knicken ein, der Dow verliert über 800 Punkte, der Nasdaq bricht vier Prozent ein und der DAX rutscht bis in den Bereich 11.500 Punkten. Und nahezu jeder hat eine Flucht der Anleger in den sicheren Hafen Gold erwartet. Doch die blieb aus. Der Goldpreis kann nur marginal zulegen. Warum eigentlich?

Nun, wer den Ausführungen hier schon länger folgt, der weiß, dass eine inverse Korrelation zwischen Standardaktien und Gold ein gerne zitiertes Stammtisch-Thema ist. Mehr aber auch nicht. Sieht man sich das Verhalten von Gold und das von Aktien einmal genauer an, dann findet man keine allgemein gültige Korrelation. Weder eine positive noch eine negative. Manchmal steigen Aktien und Gold gemeinsam. Manchmal steigt oder fällt das eine, während das andere gar nichts tut. Und manchmal gehen sie auch in entgegengesetzt Richtungen. Doch aus dem Verhalten der Vergangenheit irgendeine Art von Regel abzuleiten, ist schlicht und ergreifend unmöglich. Aber natürlich wird das immer wieder von Analysten und Journalisten angeführt und führt dann zu so schönen Überschriften wie „Krisenmetall in der Krise“.

Renditen steigen in den USA

Auslöser der Verkäufe bei den Standardaktien waren vor allem die gestiegenen Renditen in den USA. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterte über die 3-Prozent-Marke und erreichte kurz danach schon 3,25 Prozent. Das sorget für Missmut bei Anlegern, werden doch plötzlich Anleihen wieder eine interessantere Alternative – wie interessant, hängt natürlich maßgeblich von der Inflationsrate ab. Nun haben wir auch zwischen Zinsen und Gold keine allzu hohe Korrelation, aber auf den ersten Blick ist es natürlich wenig sinnvoll für Anleger bei steigenden Zinsen aus Aktien zu fliehen und in Gold umzuschichten. Es sei denn, man rechnet mit einer deutlich steigenden Inflation. Die meisten Anleger sind tatsächlich in Cash geflohen – der Dollar ist gestiegen und das wiederum hat zusätzlich für Gegenwind bei Gold gesorgt.

Steigende Zinsen, ein steigender Dollar – so gesehen war es sogar erstaunlich, wie gut Gold sich behaupten konnte. Anleger tun gut daran, jeden Zyklus für sich zu betrachten und keine Korrelation abzuleiten, wo keine sind. Und wenn man einen Zyklus betrachtet, dann gibt der Chart noch immer den objektivsten Blick auf das Geschehen. Gold ist nach wie vor nicht aus dem Gröbsten raus. Ein erster Lichtblick wäre ein Anstieg über 1.220 Dollar. Doch bislang wurden alle Versuche in diese Richtung wieder abverkauft. An dieser Stelle können wir nur wiederholen, was wir seit einigen Wochen sagen: Solange Gold es nicht schafft, die 1.220 Dollar zu überwinden und anschließend 1.240/1.267 Dollar anzugreifen, bleibt den Bären noch die Chance auf ein weiteres Tief beim Goldpreis. Ganz egal, was Standardaktien machen.

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