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Gold in verrückten Zeiten

Gold in verrückten Zeiten
Foto: Börsenmedien AG
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Markus Bußler 01.03.2016 Markus Bußler

Es sind historische Zeiten: Erstmals hat Japan 10-jähirge Staatsanleihen mit einem negativen Zinssatz ausgegeben. Investoren zahlen also Geld dafür, dass sie dem Staat Geld leihen dürfen. Hätte Ihnen das jemand vor zehn Jahren erzählt – hätten Sie es geglaubt? Wohl eher nicht. Vor diesem Hintergrund verkommt das Argument, Gold zahlt keine Zinsen schon zu einer Lachnummer.


Es ist sicherlich keine Frage: Der Goldpreis ist die große Überraschung des noch jungen Jahres 2016. 15 Prozent klettert das Edelmetall seit Jahresbeginn und straft all diejenigen Lügen, die nach der Zinsanhebung der US-Notenbank Fed im vergangenen Jahr den Abgesang auf Gold angestimmt haben. Rückblickend wird man vielleicht sagen: Die Zinsanhebung der Fed hat den vierjährigen Bärenmarkt bei Gold beendet. Eigentlich unglaublich.


Aber nein, so ganz unglaublich ist es jetzt doch nicht. Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass sich Gold und Rohstoffe allgemein in einem Zinsanhebungszykus wacker geschlagen haben. Einmal mehr hat sich gezeigt: Die Angst vor einem Ereignis war deutlich belastender als das Ereignis selbst.


Bullenmarkt vor der Tür?


Dennoch hätten wohl nur die kühnsten Optimisten damit gerechnet, dass Gold einen derart guten Jahresauftakt auf das Parkett zaubert. Aber wie gesagt: Es sind bisweilen verrückte Zeiten, in denen wir leben. Und da ist es auch nicht verwunderlich, dass der Bärenmarkt mit einem Knall endet. Allerdings ist es für die Bullen noch ein Stück zu gehen, bis der Goldpreis tatsächlich wieder in einem Bullenmarkt angekommen ist. Zwar ist per Definition ein neuer Bullenmarkt dann entstanden, wenn sich ein Kurs über 20 Prozent vom Tief erholt. Doch bei Gold sollte man mit Blick auf die Charttechnik erst dann von einem Bullenmarkt sprechen, wenn Gold wieder die 1.500 Dollar geknackt hat.


Doch bis dorthin gibt es für Anleger den einen oder anderen Euro zu verdienen. Und wie hat heute ein bekannter amerikanischer Analyst geschrieben: Heute Gold zu kaufen, ist wie 2009 Aktien zu kaufen. Ein mutiger Entschluss also, der sich aber auszahlen dürfte.


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