Kein guter Tag für Edelmetall-Fans. Der Goldpreis gerät nachmittags deutlich unter Druck. Logische Begründung: Fehlanzeige. Einzig die Zinsen bei Staatsanleihen und die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe müssen als Erklärung herhalten. Noch schlimmer erwischt es Silber. Hier stehen Verluste von vier Prozent zu Buche.
Die Gewinne vom Wochenanfang sind damit erst einmal wieder Vergangenheit. Statt eines Angriffs auf den Widerstand bei 1.220 Dollar steht jetzt auf einmal wieder die Unterstützung bei 1.180 Dollar im Blickpunkt. Das überrascht gleich mehrfach. Weder die Positionierung an der Comex noch die Charttechnik noch fundamentale Gründe hatten einen derartigen Rutsch erwarten lassen. In den USA spekuliert man darüber, dass ein Anstieg der Zinsen bei Staatsanleihen (Zehnjährige Anleihe bei 2,05 Prozent) den Kursrutsch bei Gold ausgelöst haben könnte. Dazu sind die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe deutlich stärker zurückgegangen als erwartet.
Für den Kursrückgang bei dem Goldproduzenten Goldcorp gibt es neben den schwächeren Goldpreis noch weitere Gründe. Das Unternehmen meldete einen Gewinn von 0,01 Dollar je Aktie für das erste Quartal. Analysten hatten mit 0,10 Dollar gerechnet. Pikant: Das Unternehmen hat netto 12 Millionen Dollar im ersten Quartal verdient, allerdings 122 Millionen Dollar an Dividende gezahlt. Damit stehen hinter der Dividende immer mehr Fragezeichen. Manch einer glaubt auch, Goldcorp könnte sich demnächst auf dem Kapitalmarkt bedienen.