Eigentlich schien es ausgemachte Sache: Nach dem zehnprozentigen Anstieg zu Beginn des Jahres machte sich der Goldpreis daran, zumindest ein wenig zu korrigieren. Doch die Kriegsangst in der Ukraine ließ die Anleger wieder in den sicheren Hafen Gold flüchten. Der Goldpreis legt im frühen Handel deutlich zu.
Nachdem jetzt auch die Ukraine ihre Armee in Stellung gebracht hat, wächst die Kriegsangst. Das Verteidigungsministerium berief alle Reservisten ein und versetzte die Streitkräfte in „volle Kampfbereitschaft“. Mittlerweile drohen auch die USA – vorerst freilich nur mit wirtschaftlichen Sanktionen – Russland. Die Angst vor einer Eskalation steigt.
Der Goldpreis konnte schon im asiatischen Handel wieder Boden gutmachen. Und steigt auch zu Beginn in Europa weiter. Das verwundert den einen oder anderen Charttechniker. Noch zu Ende der vergangenen Woche gab es zahlreiche Stimmen, die von einer Korrektur gesprochen haben. Dazu kommt: Die Krise auf der Krim dürfte auch die Aktienmärkte unter Druck setzen. Das Kapital flüchtet in die sicheren Häfen. Und das sind traditionell der US-Dollar, der Schweizer Franken und eben auch die Edelmetalle.
Ob die jüngste Aufwärtsbewegung nachhaltig ist, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Aus charttechnischer Sicht ist jetzt die Marke von 1.363 Dollar je Unze wichtig. Gelingt es dem Goldpreis, diese Hürde zu überwinden, dann ist tatsächlich ein Angriff auf das Zwischenhoch bei 1.420 Dollar möglich. Ein weiter Weg – doch getrieben durch die Kriegsangst könnte dieses Ziel schneller erreicht werden, als von manch einem vermutet.