Über die enormen Abflüsse aus Gold-ETFs im vergangenen Jahr haben Sie bestimmt schon öfter gelesen. Genauso vermutlich über die Käufe der Chinesen. Insbesondere die chinesische Zentralbank hat ihre Goldbestände massiv erhöht. Vor kurzem habe ich an dieser Stelle die These aufgestellt, dass Gold in physischer Form im Westen sogar knapp werden könnte. Allein stehe ich mit dieser Meinung nicht.
Bereits Anfang des Jahres hat sich Jim Rickards, Investmentbanker und Buchautor von Currency Wars (deutscher Titel: Währungskrieg), in einem Interview zu diesem Thema zu Wort gemeldet. Er glaubt, dass Gold in physischer Form sehr schnell vom Markt verschwinden wird. Wenn die Käufer zurückkommen – und sie werden zurückkommen – werde nichts mehr da sein. Dies werde eine Erleichterung für diejenigen sein, die in den vergangenen Monaten „einige Cent“ verloren haben. Er sieht Gold vor einer großen technischen Rallye. Das Edelmetall werde in Preisregionen zwischen 7.000 und 9.000 Dollar vorstoßen.
Prägeanstalten arbeiten im Akkord
Dazu passt auch gut ein Artikel aus dem Handelsblatt von Anfang dieser Woche: Demzufolge leisten die Prägeanstalten weltweit Überstunden. Sie Prägen Münzen im Akkord und dennoch werden die Goldmünzen knapp. Der Grund: Anleger nutzen den Preisrückgang zum Kauf von physischem Gold. Die Goldbörse in Schanghai lieferte im vergangenen Jahr 2.197 Tonnen Gold an Kunden aus. Zur Erinnerung: Die gesamte jährliche Weltproduktion bei Gold beläuft sich auf rund 2.700 Tonnen.
Mit anderen Worten: Es findet eine massive Umschichtung statt: Das Gold verlässt den Westen und wandert in den Osten. ETFs verkaufen, Zentralbanken im Osten kaufen. Das Gold wechselt also von schwachen in starke Hände. Natürlich – und auch das habe ich gestern an dieser Stelle bereits gesagt – wird es Kräfte geben, die versuchen, den Goldpreis über den Papiergoldmarkt zu drücken. Doch auf mittlere Sicht wird sich der Papiergoldmarkt nicht vom physischen Markt lossagen können. Und das spricht für steigende Goldkurse. 7.000 Dollar erscheinen natürlich utopisch, völlig illusorisch und schon beinahe realitätsfremd. Aber angesichts der Ausgangslage, kann Gold tatsächlich zu einer enormen Rallye ansetzen.
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